Soest im Wipp-Fieber: Dirk Bröcking sorgt für Schenkelklopfer!

Soest im Wipp-Fieber: Dirk Bröcking sorgt für Schenkelklopfer!
Am Samstag, dem 22. Juni 2025, fand im Großen Teich in Soest das traditionelle Wippen statt, ein Event, das sowohl Historie als auch jede Menge Unterhaltung bietet. Diese Veranstaltung hat eine lange Tradition, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht, als die Wippe damals als Bestrafungsgerät für Garten- und Felddiebe genutzt wurde. Bei dieser alten Strafe fiel der Verurteilte ins Wasser, sobald er den Angelpunkt überschritt – so berichtet Soester Anzeiger über die heutige Veranstaltung.
Dirk Bröcking, der ehemalige Auktionator der Fundsachenversteigerungen, zeigte beim Wippen seine Entertainer-Qualitäten. In einem auffälligen Sakko, das die Stadtfarben rot und weiß trug, und einem T-Shirt mit dem eingängigen Spruch „Ich habe das alles nur für Euch gemacht“, sorgte er für einige Lacher im Publikum. Trotz seines Engagements musste sich Bröcking jedoch auch Kritik anhören – vor allem wegen seiner hohen Preise bei den Soester Stadtfesten. Besonders unrühmlich wurde es, als er versuchte, das Gericht mit zwei Kisten Bier zu bestechen, was ihm deutliche Buh-Rufe einbrachte.
Unterhaltsame Momente am Großen Teich
Einen etwas überraschenden Auftritt hatte auch Benjamin Aufdemkamp, der Chef der Kreispolizeibehörde Soest. Humorvoll wurde er von den Zuschauern für die Überwachung der Allerheiligenkirmes kritisiert. Auch seine „Festnahme“ in Handschellen zur Wippe sorgte für Gelächter, besonders als die Sirene seines Streifenwagens ertönte, nachdem er ebenfalls ins Wasser gefallen war.
Wie es sich für ein solches Event gehört, mussten auch einige lokale Prominente drunter leiden. Als Erster musste Jan Jobmann von den Baleckern Kanonieren springen, was auf die Schuld für Verzögerungen im Vorjahr zurückzuführen ist. Der aufmerksame Rudolfs Köster vom Verein der Bördeautoren nutzte die Gelegenheit, um in Reimen über die Urteile zu sprechen.
Tradition trifft auf Moderne
Die Soester Wippe hat sich seit ihrer ersten Nennung als „Grote Dyke“ im Nequambuch vor 1422 weiterentwickelt. In der Stadt Soest fand sie bis ins 18. Jahrhundert Verwendung, bevor sie nur noch bei Festen wie dem Bürgerschützenfest genutzt wird. Das aktuelle Wippen wird traditionell am Dienstag nach dem Fest durchgeführt, wobei bekannte Bürger und Schützenbrüder als „Malefikanten“ in den Teich gewippt werden. Diese Tradition sorgt nicht nur für viele Lachern, sondern auch für einen besonderen Höhepunkt des Festes.
Obwohl die Hitze in diesem Jahr die Zuschauerzahl reduzierte, hielten sich die Anwesenden nicht davon ab, die Unterhaltung zu genießen. Rolf Lohmann spielte eine wichtige Rolle bei der schnellen Instandsetzung des Wippgeräts, was eine reibungslose Veranstaltung gewährleistete.
Die Soester Wippe bleibt also ein fester Bestandteil der Kultur in Soest – ein bewährter Ort für Geselligkeit und ein paar nasse Überraschungen. Wie die Geschichte zeigt, hat das Wippen viel mehr zu bieten, als nur einen kühlen Kopf über Wasser zu halten. Es ist ein Stück lebendige Tradition, das Generationen verbindet und immer wieder für Gesprächsstoff sorgt.