Hundert Rettungsaktionen bei Berlins Techno-Parade: Rave mit Folgen!

Hundert Rettungsaktionen bei Berlins Techno-Parade: Rave mit Folgen!
Am Samstagabend, dem 12. Juli 2025, fand die Techno-Parade „Rave The Planet“ in Berlin statt. Diese Veranstaltung, die als Nachfolger der legendären Loveparade gilt, lockte bei regnerischem Wetter rund 200.000 Partygänger an die Straßen des 17. Juni. Die Polizei zählte über 100.000 Teilnehmer, was ein bemerkenswerter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist, als sich etwa 300.000 Menschen in der Stadt versammelten. Geschäftsführer Timm Zeiss gab an, dass die kühlere Witterung und die niedrigere Besucherzahl dazu führten, dass weniger medizinische Behandlungen notwendig waren, trotz insgesamt mehr als 600 Behandlungen im Vorjahr.
Die Feuerwehr und der Sanitätsdienst behandelten während der Parade mehrere Hundert Menschen, wobei der Großteil der behandelten Fälle auf alkohol- oder drogenbedingte Probleme zurückzuführen war. In einigen Fällen kam es sogar zu schweren Verletzungen, die zum Teil lebensbedrohlich waren. Der Sanitätsdienst des Veranstalters teilte mit, dass über 50 Menschen in Krankenhäuser gebracht wurden. Auch Vorfälle von Körperverletzungen wurden gemeldet, jedoch wurde die Veranstaltung insgesamt als „störungsarm und friedlich“ beschrieben.
Großes Event mit politischem Hintergrund
„Rave The Planet“ war nicht nur eine Feier der elektronischen Musik, sondern auch eine politische Demonstration, die unter dem Motto „Our Future Is Now“ stand. Der Umzug begann um 14 Uhr und führte über die Siegessäule bis hin zum Brandenburger Tor. Herzstück der Parade waren die bunten Musiktrucks, die von verschiedenen Clubs und Kollektiven aus der Technoszene gestaltet wurden. Neben Musik aus den Genres Techno, (Tech) House, Trance und mehr gab es auch Redebeiträge von bekannten Persönlichkeiten der Szene, wie Marcel Weber und Dave Groeneveld.
Die Veranstaltung zielte darauf ab, auf verschiedene politische Forderungen aufmerksam zu machen: darunter die rechtliche Klarstellung der Versammlungsgesetze und der Schutz der elektronischen Musikkultur als UNESCO-geschütztes Kulturerbe. Weitere Anliegen waren die Überarbeitung von Schallschutzbestimmungen und die Abschaffung gesetzlicher Tanzverbote, um der Gemeinschaft eine Stimme zu geben.
Drogenkonsum und Sicherheitsbedenken
Die Debatten über Drogenmissbrauch in der Berliner Nachtleben-Szene wurden durch tragische Vorfälle jüngst neu entfacht. Nach dem Drogentod einer jungen Amerikanerin, die im „Berghain“ starb, sind kritische Stimmen zur Verantwortung von Clubs sowie der Politik laut geworden. In einer Dokumentation wird der Drogenkonsum im Berliner Nachtleben sowie die Risiken für die Partygänger thematisiert. Notfallmedizinerinnen und Experten betonen die Wichtigkeit von Aufklärung und Prävention, insbesondere durch Projekte wie Drug-Checking, um Drogentode zu vermeiden. Diese Thematik wirft Fragen auf, die für eine sichere Partykultur im Herzen Berlins von entscheidender Bedeutung sind.
Nach dem großen Event erwarten die Organisatoren am Sonntag, den 13. Juli, einen Clean-up-Day, der um 11 Uhr am Platz des 18. März beginnen soll. Hier können Freiwillige helfen, die Stadt von den Spuren der Feier zu befreien und ihren Beitrag zur Gemeinschaft leisten.
Ein weiteres Mal hat Berlin bewiesen, dass Rabatz und Rave Hand in Hand gehen – doch die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Teilnehmer müssen weiterhin im Vordergrund stehen, um die Freiheit der elektronischen Musikkultur zu bewahren. Die Vorbereitungen für künftige Events sollten diese Herausforderungen im Blick behalten und gemeinsam mit der Stadt, Polizei und den Clubs an geeigneten Lösungen arbeiten.
Für mehr Informationen zur Veranstaltung und zukünftigen Initiativen besuchen Sie die Seiten von Radiowuppertal, Tip Berlin und die Doku bei ZDF.