Alarmstufe Rot! Häufige Lkw-Unfälle gefährden Hamburger Bahnbrücken!

Alarmstufe Rot! Häufige Lkw-Unfälle gefährden Hamburger Bahnbrücken!
Die Verkehrssituation rund um die Bahnbrücken in Hamburg wird immer brisanter. Wie ndr.de berichtet, nehmen die Anfahrschäden an den Brücken in der Hansestadt zu. Zuletzt ereignete sich am Dienstag ein Vorfall, bei dem ein Lastwagen die S-Bahnbrücke in Wellingsbüttel rammte. Dies führte dazu, dass die S-Bahn zwischen Ohlsdorf und Poppenbüttel für zwei Stunden blockiert war. Die Statistik spricht für sich: Es war bereits der 50. Anfahrschaden, den die Deutsche Bahn seit 2007 verzeichnen musste.
Die Vorfälle sind nicht nur ärgerlich, sondern werfen auch Fragen zur Verkehrsinfrastruktur auf. Zahlreiche Fahrerfluchten sind zu den Anfahrschäden hinzugekommen, was die Problematik noch komplizierter macht. Silke Bertram, CDU-Abgeordnete, fordert nun eine schnelle Erneuerung der Brücke in Wellingsbüttel mit einer erhöhten Durchfahrtshöhe. Doch die Deutsche Bahn plant die Erneuerung erst für das Jahr 2030, was die Situation weiter anspannt. Ein Antrag zur Absenkung der Rolfinckstraße unter der Brücke wurde bereits gestellt, während Hamburgs Verkehrsbehörde die Möglichkeit einer Durchfahrtshöhe von 4,50 Metern prüft.
Unfälle und Missverständnisse in Stellingen
In Stellingen kommt es derweil zu einer Serie von Unfällen unter einer anderen Bahnbrücke. Hier ist die Höhe der Brücke der Güterumgehungsbahn niedriger als angegeben. Laut tagesschau.de fanden seit dem Austausch einer maroden Brücke im November 2024 mehr als ein Dutzend Unfälle statt. Anwohner klagen über laute Geräusche und Lastwagen, die unter der Brücke stecken bleiben. Die Polizei stellte Anfang April fest, dass die Brücke rund 10 cm tiefer ist als auf den Verkehrsschildern angegeben – eine Erkenntnis, die sowohl die Bahn als auch die Polizei monatelang übersehen hatten.
Um die Situation zu entschärfen, wurden Verkehrsschilder ausgetauscht, und die Durchfahrtshöhe wurde von 3,60 Meter auf 3,50 Meter geändert. Die Straße unter der Brücke ist seitdem gesperrt, was auch die Buslinien betrifft. Derzeit ist unklar, wie lange diese Sperrung dauern wird und wer für die Schäden aufkommt, die durch die Unfälle verursacht wurden.
Die Brückeninfrastruktur in Deutschland
Wenn man sich die Situation in Hamburg ansieht, wird deutlich, dass sie Teil eines größeren Problems ist. Deutschland verfügt über eine umfangreiche Brückeninfrastruktur mit rund 26.000 Brücken im Schienennetz der Deutschen Bahn AG, wie ihk.de darlegt. Der Erhalt dieser Infrastruktur hat hohe Priorität, vor allem angesichts des zunehmenden Alters vieler Brücken. Die durchschnittliche Eisenbahnbrücke ist etwa 75 Jahre alt, und einige haben sogar das 100. Lebensjahr überschritten.
Die nötigen Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur sind beträchtlich: In den kommenden Jahren werden mindestens 1.200 Brücken im Rahmen der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung III bis 2029 erneuert. Das sollten die Entscheidungsträger in Hamburg aufhorchen lassen. Die aktuellen Geschehnisse zeigen, dass die Weichen jetzt gestellt werden müssen, um Verkehrssperrungen und Unfälle künftig zu vermeiden.