Bad Dürkheim gedenkt der Opfer: Erinnerungen an die Novemberpogrome 1938

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Am 7.11.2025 gedenkt Bad Dürkheim der Novemberpogrome 1938; Zeitzeugen und Vorträge erinnern an Ludwig Strauß und die Opfer.

Am 7.11.2025 gedenkt Bad Dürkheim der Novemberpogrome 1938; Zeitzeugen und Vorträge erinnern an Ludwig Strauß und die Opfer.
Am 7.11.2025 gedenkt Bad Dürkheim der Novemberpogrome 1938; Zeitzeugen und Vorträge erinnern an Ludwig Strauß und die Opfer.

Bad Dürkheim gedenkt der Opfer: Erinnerungen an die Novemberpogrome 1938

Am 7. November 2025 wird an die düstere Geschichte der Novemberpogrome von 1938 erinnert, die auch Bad Dürkheim stark beeinflussten. Besonders die Familie Strauß, unter der Leitung von Ludwig Strauß, war im Ort angesehen und lebte in einer von Vorurteilen geprägten Zeit, die letztlich zu schrecklicher Gewalt führte. Karl Ochsenreither, ein Zeitzeuge, hat seine Erinnerungen an diese tragischen Ereignisse in Bad Dürkheim geteilt und spricht über das leidvolle Schicksal dieser Familie, die wie viele andere im Deutschen Reich unter dem Einfluss des nationalsozialistischen Regimes litt. Seine Berichterstattung wird anlässlich des heutigen Jahrestags veröffentlicht, um das Gedenken an die Opfer zu wahren und die Erinnerungen wachzuhalten. Wie die Rheinpfalz berichtet, führte ein Vortrag des früheren Landtagsabgeordneten Manfred Geis über Ludwig Strauß zudenkwürdigen Reflexionen über die Geschehnisse der damaligen Zeit.

Was genau geschah während der Novemberpogrome? Die Gewaltaktionen gegen Jüdinnen und Juden begannen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 und wurden von paramilitärischen Gruppen der SS und SA sowie der Zivilbevölkerung unterstützt. Diese gewaltsamen Übergriffe führten zur Zerstörung von Synagogen, Geschäften und Wohnungen von jüdischen Bürgern, wobei über 1.400 Synagogen in Deutschland in Brand gesteckt wurden. Viele Juden wurden damals schwer verletzt oder getötet. Allein in Bad Dürkheim blieben diese Ereignisse nicht ohne Folgen für die lokale jüdische Gemeinschaft, wie bpb aufzeigt.

Ein verhängnisvoller Anlass

Der Auslöser für diese schrecklichen Gewalttaten war das Attentat des Juden Herschel Grynszpan auf den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath am 7. November 1938. Die NSDAP-Führung nutzte dieses Ereignis schamlos, um die bereits bestehende Hetze gegen die jüdische Bevölkerung weiter anzuheizen. Propagandaminister Joseph Goebbels rief zu ‚spontanen‘ Demonstrationen auf, die in die brutalen Ausschreitungen mündeten. Diese Nacht gilt als Wendepunkt, da die systematische Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Menschen in Deutschland von nun an offener und gewaltsamer verkündet wurde. Die bpb verdeutlicht die massive Tragweite, indem sie auf die Zahl der Verhaftungen hinweist: Rund 30.000 jüdische Männer wurden in Konzentrationslager verschleppt.

Die Novemberpogrome hinterließen tiefe Wunden und veränderten die Lebensrealität der jüdischen Bürger in Deutschland. Nach diesen Ereignissen wurden die Möglichkeiten für Flucht und Auswanderung immer geringer. Die Verankerung von antisemitischen Gesetzen und die zunehmenden Enteignungen führten dazu, dass viele jüdische Familien kein Auskommen mehr hatten. Diese Zeit des Leids und der Ungerechtigkeit ist ein unvergessliches Kapitel der Geschichte.

Gedenken und Erinnerung

Die Erinnerungen und Berichte von Zeitzeugen sind von unschätzbarem Wert, um das Geschehene für zukünftige Generationen aufzubereiten. Karl Ochsenreither setzt sich für die Aufarbeitung der Vergangenheit ein und zeigt auf, dass das Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine Mahnung an uns alle ist. Die tragischen Schicksale, wie das der Familie Strauß, sollten niemals in Vergessenheit geraten, damit sich solche Gräueltaten nicht wiederholen.

In einem Land, in dem Vorurteile und Hass immer wieder aufkeimen, ist es umso wichtiger, dass wir die Lehren aus der Geschichte ziehen und gemeinsam für ein respektvolles Miteinander eintreten.