Bienensterben in Bad Dürkheim: 263 Völker wegen Seuchenbefall geschlachtet

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Bad Dürkheim: Kreisverwaltung tötet 263 Bienenvölker wegen Amerikanischer Faulbrut, um die Seuche zu bekämpfen und Ansteckung zu verhindern.

Bad Dürkheim: Kreisverwaltung tötet 263 Bienenvölker wegen Amerikanischer Faulbrut, um die Seuche zu bekämpfen und Ansteckung zu verhindern.
Bad Dürkheim: Kreisverwaltung tötet 263 Bienenvölker wegen Amerikanischer Faulbrut, um die Seuche zu bekämpfen und Ansteckung zu verhindern.

Bienensterben in Bad Dürkheim: 263 Völker wegen Seuchenbefall geschlachtet

In einer massiven Aktion zur Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut wurden in Bad Dürkheim am Dienstagmorgen über 260 Bienenvölker getötet. Die alarmierend hohe Zahl von 263 Bienenstöcken wurde um 3 Uhr morgens an drei verschiedenen Standorten unter tierärztlicher Aufsicht vernichtet. Diese Maßnahme rührt von einem Befall mit der hochansteckenden Krankheit her, die durch das Bakterium Paenibacillus larvae verursacht wird und bei Honigbienen verheerende Auswirkungen hat. Laut SWR waren Mitarbeitende des Veterinär- und Ordnungsamts sowie ein Bienenseuchenexperte im Einsatz.

Die Entscheidung zur Tötung fiel aufgrund der Gefahr, dass die Seuche sich andernfalls ausbreiten würde. Ein Teil der Bienenvölker eines betroffenen Imkerpaares war nachweislich infiziert, weshalb das Verwaltungsgericht Neustadt einen Eilantrag gegen die Maßnahmen ablehnte. Der Beigeordnete Jonas Bender äußerte Bedauern über die Tötung, betonte aber die Notwendigkeit dieser drastischen Schritte, um die Ausbreitung der Faulbrut zu verhindern.

Die Krankheit und ihre Auswirkungen

Die Amerikanische Faulbrut ist nicht nur ansteckend, sie hat auch spezielle Merkmale: Sie zersetzt die Körperstruktur der Larven und führt zu einem schlammigen Zustand, der schließlich eintrocknet. Neben dieser Erkrankung sind auch die infizierten Waben und Werkzeuge ein Risiko, da sie die Krankheit auf gesunde Bienenvölker übertragen können. In Deutschland sind Ausbrüche der Amerikanischen Faulbrut meldepflichtig, und die Vernichtung befallener Völker ist oft der einzige Ausweg.Wikipedia berichtet, dass im Jahr 2022 in Deutschland 72 Ausbrüche festgestellt wurden, was die Rückkehr der Gefahr unterstreicht.

Die betroffenen Bienen wurden anschließend zur Müllverbrennungsanlage nach Ludwigshafen gebracht, wo sie zusammen mit den verwendeten Paletten und Autoreifen entnommen wurden. Für das betroffene Imkerpaar wird die Vernichtigkeit der Bienenvölker teuer: Mindestens 10.000 Euro müssen sie für die Zwangsvernichtung aufbringen.

Reaktionen und Ausblick

Auf die Vernichtung ihrer Bienen reagiert das Ehepaar traurig, vor allem da sie durch markierte Stöcke auf die Infektion hingewiesen wurden, die sie jedoch entfernt hatten. Das Gericht stellte fest, dass ein unzuverlässiges Verhalten in Bezug auf die Kontrolle über ihre Völker dazu beigetragen hatte, dass die Entscheidung zur Tötung der Bienen unumgänglich war. Dies weckt nicht nur Mitleid für die betroffenen Imker, sondern lässt auch Fragen über die Verantwortung der Imker und die Wichtigkeit von präventiven Maßnahmen aufkommen.

Der Imkerverband Rheinland-Pfalz stand hinter der gerichtlichen Entscheidung, da sie als unerlässlich angesehen wird, um die Gesundheit anderer Bienenvölker und das gesamte Ökosystem zu schützen. In Anbetracht der drohenden Gefahr in den nächsten Monaten bleibt abzuwarten, wie die Imker auf diese Situation reagieren und welche zusätzlichen Maßnahmen ergriffen werden könnten, um zukünftig derartige Ausbrüche zu verhindern.