Wagner + Kühner: Traditionsbrillen-Großhändler vor dem Aus!

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Brillen-Großhändler Wagner + Kühner aus Bad Kreuznach meldet Insolvenz an. Gründe: Nachfragerückgang und Erkrankung des Gesellschafters.

Brillen-Großhändler Wagner + Kühner aus Bad Kreuznach meldet Insolvenz an. Gründe: Nachfragerückgang und Erkrankung des Gesellschafters.
Brillen-Großhändler Wagner + Kühner aus Bad Kreuznach meldet Insolvenz an. Gründe: Nachfragerückgang und Erkrankung des Gesellschafters.

Wagner + Kühner: Traditionsbrillen-Großhändler vor dem Aus!

Was geht ab in Bad Kreuznach? Der Brillen-Großhändler Wagner + Kühner hat am 25. Juni 2025 beim Amtsgericht Bad Kreuznach Insolvenz angemeldet. Gegründet im Jahr 1945, hat sich das Unternehmen einen Namen als der größte Anbieter von Korrektionsfassungen und Sonnenbrillen in Deutschland gemacht. Hauptsächlich beliefert man kleinere und mittelständische Optiker im Land. Doch die aktuelle Situation ist alles andere als rosig, denn ein Rückgang der Nachfrage und eine angespannte Konsumstimmung bringen das Unternehmen nun in die Bredouille. Laut Südwest24 sind globale Unsicherheiten und die Erkrankung eines Gesellschafters ebenfalls Gründe für die Insolvenz.

Die Anzeichen für die Schwierigkeiten waren deutlich: Ein deutlicher Einbruch der Nachfrage im ersten Halbjahr 2025 sorgte für viel Unruhe, auch die allgemeine Konsumzurückhaltung machte den Optikern zu schaffen. T-Online stellt fest, dass die Belieferung der Kunden trotz der Insolvenz fortgesetzt werden soll, was bedeutet, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Beziehungen zu den Partnern nicht in Gefahr sind. Insolvenzverwalter Jens Lieser betont, dass die Marktposition des Unternehmens gefestigt sei und ein tragfähiges Geschäftsmodell vorliege.

Unterstützung für Beschäftigte & Suche nach einem Investor

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Absicherung der 28 Beschäftigten, für die Insolvenzgeld beantragt wurde. Die Herausforderungen stehen also nicht nur dem Unternehmen selbst, sondern auch den Mitarbeitern bevor, die möglicherweise von der Insolvenz und der damit verbundenen Unsicherheit betroffen sind. Es gibt sogar Berichte, dass einige Angestellte von Wagner + Kühner auch die Insolvenz der Baumarktkette Hammer zu spüren bekommen haben.

Insolvenzverwalter Jens Lieser zeigt sich optimistisch und bleibt zuversichtlich: „Es gibt gute Kundenbeziehungen und ein funktionierendes Geschäftsmodell.“ Das Unternehmen strebt an, durch die Suche nach einem finanzstarken Investor wieder Fuß zu fassen und die Zukunft abzusichern. Die Pläne sehen eine langfristige Stabilisierung vor, um den Betrieb wieder auf die Beine zu bringen.

Ein Blick auf die Insolvenzen in Deutschland

Die Situation von Wagner + Kühner ist jedoch kein Einzelfall. Im ersten Quartal 2024 verzeichnete Deutschland einen wahren Höhepunkt an Unternehmensinsolvenzen, mit insgesamt 5.209 registrierten Fällen. Dies entspricht einem Anstieg von 26,5 % im Vergleich zum Vorjahr, was den höchsten Stand an Unternehmensinsolvenzen seit fast zehn Jahren verzeichnet. Dies zeigt, dass nicht nur Wagner + Kühner unter dem Druck der wirtschaftlichen Lage zu leiden hat, sondern viele Unternehmen in Deutschland mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen müssen.

Steigende Kosten wie Inflation und Zinsen beeinträchtigen die Stabilität von Unternehmen und sorgen für immer mehr Insolvenzen auch im Verbraucherbereich. Für das Jahr 2024 erwartet man einen weiteren Anstieg um etwa 10 %. Man könnte sagen, da liegt was an, und die wirtschaftliche Lage bringt nicht nur die großen, sondern auch die kleinen Betriebe ordentlich ins Schwitzen. Ein Blick auf die Daten des Schuldner-Insolvenz-Centrum zeigt, wie ernst die Situation tatsächlich ist.