Südpfalz im Hochwasser-Blick: Landau-Germersheim-Bahnstrecke priorisieren!

Südpfalz im Hochwasser-Blick: Landau-Germersheim-Bahnstrecke priorisieren!
In der Südpfalz wird gemeinsam angepackt – ein Motto, das die Landkreise Südliche Weinstraße und Germersheim sowie die Stadt Landau aktuell fest im Blick haben. In einem jüngsten Arbeitstreffen von Landrat Dietmar Seefeldt (SÜW), Landrat Martin Brandl (GER) und Oberbürgermeister Dominik Geißler (Landau) lag der Fokus auf wichtigen Themen wie Hochwasserschutz und der Reaktivierung stillgelegter Schienenstrecken. Denn gerade der Hochwasserschutz erfordert eine enge Zusammenarbeit, wie die drei Stadt- und Kreisspitzen unisono betonen. Gewässer nehmen sich keine Grenzen und deshalb wird im August ein Austauschtreffen unter Federführung des Kreises Germersheim stattfinden, um über Partnerschaften in der Hochwasserbewältigung zu beraten, wie wochenblatt-reporter.de berichtet.
Doch auch die Schiene bekommt derzeit viel Aufmerksamkeit. Die Wiederinbetriebnahme stillgelegter Strecken steht hoch im Kurs, wobei die Verbindung zwischen Landau und Germersheim als das vielversprechendste Projekt gilt. Eine kürzlich durchgeführte Machbarkeitsstudie bringt erfreuliche Nachrichten mit: Ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,86 spricht für die Reaktivierung der Strecke, was bedeutet, dass sich die Investitionen im besten Fall auszahlen werden. Diese Erkenntnisse wurden auch in der Verbandsversammlung des Zweckverbands Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd vorgestellt, so suedliche-weinstrasse.de.
Neue Rahmenbedingungen für die Schienenreaktivierung
„Hier liegt was an!“ könnte man sagen, denn die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr die Kriterien für die Bewertung und Finanzierung von ÖPNV-Projekten auf Schiene dramatisch angepasst. Diese neuen Maßstäbe dürften für eine Vielzahl an Reaktivierungen von Bedeutung sein. Auch die Reaktivierung der Strecke zwischen Landau und Germersheim könnte unter den neuen Rahmenbedingungen profitabel sein und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Verkehrsinfrastruktur der Region leisten. Die Detailplanung für das Projekt folgt nun, und die Verantwortlichen der Stadt Landau sowie der Landkreise sehen die Reaktivierung als großen Gewinn für die Bürger, die von schnelleren Verbindungen profitieren werden.
Allerdings gibt es auch kritische Stimmen: Kommunalpolitiker zeigen sich unzufrieden mit der Zeitverzögerung, die in den letzten zwei Jahren entstanden ist. Es ist offensichtlich, dass die Dringlichkeit, die Bahnstrecken wieder zu beleben, sowohl die Landesregierung als auch die lokale Politik in die Verantwortung ruft. Dabei wäre es wünschenswert, mehr Pragmatismus bei der Priorisierung der Reaktivierungsprojekte an den Tag zu legen, wie die Landräte und der Oberbürgermeister eindringlich anmerken.
Ein Blick auf die Zukunft der Schiene
Blickt man über die Region hinaus, wird klar, dass die Bundesregierung bis 2030 große Pläne hat, um den Schienenverkehr erheblich auszubauen. Mit dem Ziel, sowohl die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr zu verdoppeln als auch den Anteil des Schienengüterverkehrs auf 25% zu steigern, wird die Reaktivierung von stillgelegten Strecken ein zentraler Baustein dieser Strategie sein. Diese Maßnahmen sind nicht nur entscheidend für den Klimaschutz, sondern auch für die nachhaltige Mobilität in ländlichen Gebieten, in denen viele Mittelzentren derzeit ohne Bahnanschluss dastehen, wie vdv.de erläutert.
Die Reaktivierung von Bahnstrecken birgt also großes Potenzial – sowohl für die Bürger der Region als auch für das gesamte Land. Es bleibt abzuwarten, wie sich die nächsten Schritte in der Umsetzung der Pläne gestalten werden und ob der Appell an die Landesregierung Gehör findet. Der gemeinsame Weg in der Südpfalz zeigt jedoch, dass man zusammen viel erreichen kann, wenn man an einem Strang zieht.