Einer fehlt: 100 Menschen demonstrieren gegen Abschiebung in Landau!

Nach einer Abschiebung demonstrierten am 13.06.2025 rund 100 Menschen in Landau für eine integrierte Familie und gegen Ungerechtigkeit.

Nach einer Abschiebung demonstrierten am 13.06.2025 rund 100 Menschen in Landau für eine integrierte Familie und gegen Ungerechtigkeit.
Nach einer Abschiebung demonstrierten am 13.06.2025 rund 100 Menschen in Landau für eine integrierte Familie und gegen Ungerechtigkeit.

Einer fehlt: 100 Menschen demonstrieren gegen Abschiebung in Landau!

Die Nachricht von der Abschiebung einer Familie aus Landau hat in der vergangenen Woche für Aufregung gesorgt. Nach über zwei Jahren Aufenthalt in Deutschland wurden sie zurück nach Ägypten geschickt. Besonders betroffen ist der jüngere Bruder, der die 6. Klasse am Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) besucht. Sein Klassenkamerad Anthony und dessen Familie organisierten daraufhin eine Demonstration mit dem Slogan „Einer fehlt“, um gegen diese Maßnahme zu protestieren. Wie rheinpfalz.de berichtet, versammelten sich am Freitag laut Ordnungsamt rund 100 Menschen auf dem Landauer Rathausplatz, obwohl nur etwa 40 vorab zur Teilnahme angemeldet hatten.

Die Schülerinnen der Klasse 9c äußerten ihren Unmut über die als unfair empfundene Abschiebung. Die Familie war gut integriert und engagiert; die Kinder waren lernwillig und die Eltern bemühten sich um Arbeit und Eingliederung. Doch das Asylverfahren wurde rechtskräftig abgelehnt, nachdem alle Rechtsmittel ausgeschöpft wurden. Ihre Abschiebung ist kein Einzelfall, sondern Teil eines größeren Problems, das die Debatte um Migration und Integration in Deutschland prägt.

Der Zusammenhang von Migration und Integration

Für viele ist das Recht auf Asyl zunehmend in Gefahr. Debatten über eine Begrenzung der Fluchtmigration und Forderungen nach einer Grundgesetzänderung, die das individuelle Asylrecht einschränken könnte, nehmen zu. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass Deutschland von sicheren Drittstaaten umgeben ist, was den Zugang zum Asylrecht bei Landweg-Einreise praktisch ausschließt. Dies führt dazu, dass die Integration bereits hier lebender Menschen oft als schwieriger angesehen wird, als die Regulierung künftiger Einwanderung. Hierbei wird von Deutschlandfunk Kultur hervorgehoben, dass die pädagogischen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche nicht ausreichend auf die Bedürfnisse von Migranten eingestellt sind.

Ein stärkerer Fokus müsse auf den Integrationsleistungen liegen, statt auf Abschiebungen, die oft als Lösung präsentiert werden, jedoch die Probleme nicht angehen, die zu Flucht und Migration führen. So fordert die Publizistin Sabine Kebir auch eine bessere psychiatrische Betreuung für traumatisierte Menschen aus Krisengebieten. In der aktuellen politischen Klimatik werden die Diskussionen um Migration und die damit verbundenen Herausforderungen oft von Rassismus und diskriminierenden Ansichten geprägt, wie auch auf rosalux.de betont wird.

Engagierte Stimmen in der Zivilgesellschaft

Die Schüler aus Landau zeigen mit ihrer Petition auf change.org für die Abschiebung von gut integrierten Asylbewerbern und ihrem Instagram-Account Klasse_9c_gegen_Abschiebung, dass es auch in der Zivilgesellschaft engagierte Stimmen gibt, die sich für einen humanen Umgang mit Migranten stark machen. Solche Initiativen sind wichtig, um auf die menschlichen Schicksale hinter den politischen Entscheidungen hinzuweisen.

In Zeiten, wo der Ressourcenmangel auf den Wohnungsmarkt und die allgemeine Infrastruktur drängt, wird deutlich, dass eine Lösung für die Integration von Migranten mehr als ein einfaches „Abschieben“ erfordert. Es ist an der Zeit, die Diskussionen über Migration und Integration auf eine konstruktive Ebene zu heben – für die Menschen, die in Deutschland leben oder in ihre Gemeinschaften integriert werden wollen.