Neuer Nachwuchs im Zoo Landau: Vier seltene Mähnenschwein-Ferkel geboren!

Neuer Nachwuchs im Zoo Landau: Vier seltene Mähnenschwein-Ferkel geboren!
Im Landauer Zoo gibt es derzeit Grund zur Freude: Hier wurde wieder einmal Nachwuchs bei den bedrohten Visayas-Mähnenschweinen verzeichnet. Das Tierpflegeteam hatte bereits die Vorzeichen der Geburt bemerkt, jedoch hielten sie es für das Beste, erst einige Tage zu warten, bevor sie einen Blick in die Wurfbox wagten. Am 30. Mai wurden schließlich vier kleine Ferkel entdeckt – ein männlicher und drei weibliche. Um diese kleinen Racker für die Zukunft zu registrieren, erhielten sie am 16. Juni einen Mikrochip, der nicht nur ihre Identifikation erleichtert, sondern auch das Geschlecht bestimmbar macht.
Die Visayas-Mähnenschweine stehen laut Umweltorganisation IUCN in einer kritischen Gefährdungskategorie: „Vom Aussterben bedroht“. Der Rückgang ihrer Population auf den westlichen Visayas-Inseln der Philippinen ist alarmierend, da sie mittlerweile nur noch in fragmentierten Beständen auf den Inseln Negros und Panay anzutreffen sind. Hier spielen vor allem die Bejagung und der Verlust ihres natürlichen Lebensraums eine zentrale Rolle.
Besonders besorgniserregend ist die Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest (ASP), die bereits zur Auslöschung ganzer Populationen führte. In diesem Zusammenhang sind Schutzmaßnahmen unerlässlich. So engagiert sich der Landauer Zoo aktiv an einem Europäischen Ex-situ-Programm (EEP), das darauf abzielt, eine genetisch vielfältige und stabile Reservepopulation der Visayas-Mähnenschweine aufzubauen. Momentan leben 155 dieser Schweine in 40 europäischen Zoos, und nur sechs weitere Zoos haben in den letzten 12 Monaten erfolgreich Nachzucht betrieben.
Vielfältige Artenschutzprojekte
Aber nicht nur der Landauer Zoo setzt sich für den Artenschutz ein. Auch außerhalb Deutschlands gibt es zahlreiche Projekte, die für bedrohte Tierarten kämpfen. Das Prigen Conservation Breeding Ark (PCBA) in Indonesien zum Beispiel, ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Organisationen, hat sich der Erhaltungszucht bedrohter indonesischer Tierarten verschrieben. Über 250 Volieren für bedrohte Singvogelarten sollen bis 2025 entstehen, was einen wertvollen Beitrag für die Biodiversität darstellt. Diese Initiative wird unter anderem vom Kölner Zoo unterstützt, was die enge internationale Zusammenarbeit und das gemeinsame Streben nach Erhalt der Artenvielfalt verdeutlicht.
„Die Welt steht an einem kritischen Punkt“, sagt der WWF. Die Biodiversität nimmt ab und zahlreiche Arten sind vom Aussterben bedroht. Der Verlust der natürlichen Lebensräume, beschlossen durch menschliches Handeln, ist der Hauptgrund für das Artensterben. Wilderei, illegaler Wildtierhandel und die Folgen des Klimawandels tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei. Umso wichtiger ist es, Projekte wie das PCBA und die Arbeit vom Landauer Zoo zu unterstützen, die aktiv gegen diese bedrohlichen Trends angehen.
Insgesamt ist es erfreulich zu sehen, dass in verschiedenen Zoos und durch zahlreiche Organisationen weltweit Anstrengungen unternommen werden, um bedrohte Arten zu erhalten. Die neugeborenen Visayas-Mähnenschweine im Landauer Zoo sind ein nachahmenswertes Beispiel dafür, wie Tierparks nicht nur Spaß und Abwechslung bieten, sondern auch als wichtige Akteure im globalen Artenschutz fungieren.