Kampf um mehr Geld: Beratungsstellen in der Pflege am Abgrund!

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Diskussion zur Finanzierung von Beratungsstellen in der Pflege in Mayen-Koblenz am 13.08.2025. Herausforderungen durch demografischen Wandel.

Diskussion zur Finanzierung von Beratungsstellen in der Pflege in Mayen-Koblenz am 13.08.2025. Herausforderungen durch demografischen Wandel.
Diskussion zur Finanzierung von Beratungsstellen in der Pflege in Mayen-Koblenz am 13.08.2025. Herausforderungen durch demografischen Wandel.

Kampf um mehr Geld: Beratungsstellen in der Pflege am Abgrund!

In Deutschland wird die Pflege immer mehr zu einem Brennpunkt gesellschaftlicher und finanzieller Herausforderungen. Besonders ins Gewicht fällt die Diskussion um die Finanzierung von Beratungs- und Koordinationsstellen (BeKos), die eine zentrale Rolle in der Betreuung und Unterstützung von Pflegebedürftigen spielen. Wie die Rhein-Zeitung berichtet, ziehen sich immer mehr Träger aus diesen Stellen zurück – vor allem aus Kostengründen. Aktuell sind Rückzüge in Lahnstein und Montabaur zu verzeichnen. Anette Moesta, CDU-Landtagsabgeordnete aus Plaidt, warnt vor den Folgen und weist auf eine jahrelange Entwicklung hin, die sich verstärkt und mehr Aufmerksamkeit erfordert.

Die Alterung der Gesellschaft macht die Notwendigkeit solcher Unterstützungsangebote in der Pflege noch dringlicher. Bis 2035 wird die Zahl der über 67-Jährigen in Deutschland um 5 Millionen steigen, wie die PKV mitteilt. Die damit verbundenen Herausforderungen sind enorm. Schon jetzt ist es so, dass über die Hälfte der Pflegebedürftigen in der Altersgruppe der über 90-Jährigen leicht 87% erreicht. Die Tatsache, dass über 80% der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt werden – und das im Jahr 2023 bei 4,89 Millionen Personen – verdeutlicht den Handlungsbedarf. Die pflegerische Versorgung nimmt einen immer größeren Platz in der Gesellschaft ein.

Demografische Veränderungen und ihre Folgen

Die demografische Entwicklung in Deutschland führt zu einem Anstieg der Pflegefälle. Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2023 bereits auf 5,69 Millionen gestiegen ist und Prognosen für 2035 einen Anstieg auf etwa 6,3 Millionen Pflegebedürftige vorhersagen. Destatis hebt hervor, dass insbesondere bei älteren Bürgern das Risiko der Pflegebedürftigkeit ständig steigt.

  • Weniger als 2% der unter 60-Jährigen sind pflegebedürftig.
  • Bei den 70- bis 75-Jährigen sind es bereits über 6%.
  • Bei den über 90-Jährigen zeigt sich ein alarmierender Trend: fast drei von vier sind betroffen.

Die Herausforderungen werden durch den Rückgang der jüngeren Bevölkerung weiter verstärkt. Bereits bis 2039 wird erwartet, dass die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter um 6 Millionen sinkt. Dies führt zu einer steigenden finanziellen Belastung der Sozialen Pflegeversicherung.

Ein Blick auf die Zukunft

Für die Pflegebedürftigen wird es künftig noch schwieriger, die notwendige Unterstützung zu erhalten. Laut dem Pflegereport 2030 der Bertelsmann Stiftung werden bis 2030 insgesamt 130.000 zusätzliche Pflegekräfte in der Langzeitpflege benötigt, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Die aktuelle Situation zeigt bereits einen Fachkräftemangel in der Pflege, was die Lage weiter verkompliziert.

Die Altersstruktur der Bevölkerung hat also nicht nur Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme, sondern bringt gutes Geld ins Spiel, das dringend benötigt wird. Sowohl in der sozialen als auch in der privaten Pflegeversicherung müssen sich die Verantwortlichen auf diese Entwicklungen künftig einstellen, um die Pflegequalität sicherzustellen und die Betroffenen angemessen zu unterstützen.

Es ist klar, dass die Altersversorgung und Pflege in unserer Gesellschaft künftig weitaus mehr Aufmerksamkeit erfordern als bisher. Ein gutes Händchen bei der Planung und Umsetzung der notwendigen Maßnahmen ist gefragt, um die Herausforderungen gemeinsam zu meistern.