Döner-Streik in Ludwigsburg: Beschäftigte kämpfen für faire Löhne!

Döner-Streik in Ludwigsburg: Beschäftigte kämpfen für faire Löhne!
Murr, Baden-Württemberg, Deutschland - In der Dönerfleischbranche rumort es gewaltig. Erst im Mai fand der erste Warnstreik in dieser Branche statt, als die Gewerkschaft NGG (Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten) die Beschäftigten der Firma Birtat in Ludwigsburg, Baden-Württemberg, mobilisierte. Der Grund? Ein massiver Widerstand des Unternehmens gegen die Einführung eines Tarifvertrags, was die Wogen unter den Arbeitnehmern ordentlich hochgehen lässt. Verhandlungen zwischen NGG und dem Unternehmen sind bislang ohne Ergebnis geblieben, wie [SWR] berichtet.
Die Stimmung kocht nicht nur in Ludwigsburg, sondern auch in Murr, wo ebenfalls die Beschäftigten von Birtat auf die Straße gingen. Begleitet von fröhlichen Tanz- und Gesangseinlagen setzten sie ihre Forderungen nach fairen Löhnen und einem Tarifvertrag durch – trotz eines bestehenden Betriebsrats seit letztem Jahr. Es geht den Arbeitnehmern nicht nur um symbolische Gesten, denn sie fordern einen Einstiegslohn von 3.000 Euro und eine transparente Entgeltstruktur. „Das wäre der erste Tarifvertrag bei einem Döner-Hersteller“, betont Magdalena Krüger, Geschäftsführerin der NGG-Region Stuttgart, die die aktuelle Vergütungspraxis scharf kritisiert. Laut [NGG] hält sich die Verärgerung unter den Beschäftigten aufgrund zweier ergebnisloser Verhandlungen in Grenzen.
Was bringt ein Tarifvertrag?
Aber warum ist ein Tarifvertrag so wichtig? Ganz einfach: Er sorgt für klare Regeln und bessere Arbeitsbedingungen. Der gesetzliche Mindestlohn, der seit dem 1. Januar 2015 in Deutschland gilt, stellt zwar eine untere Grenze dar, aber viele Branchen, darunter auch die Dönerbranche, haben oft mit unzureichender Tarifautonomie zu kämpfen. Arbeitgeber verweigern häufig Tarifabschlüsse, was die Verhandlungsmacht der Beschäftigten schwächt, so [DGB]. Allerdings wird auch auf die Wichtigkeit hingewiesen, dass steigende Löhne und bessere Arbeitsbedingungen durch reguläre Tarifverträge erreicht werden können.
In Stuttgart wurde in einem Bericht zudem die Frage aufgeworfen, ob Konsumenten bereit wären, mehr für ihren Döner zu zahlen, wenn es zu mehr Tarifverträgen in der Branche käme. Dies zeigt, dass auch die Kunden zunehmend ein Interesse an fairen Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten haben. Die Arbeitsrechtlerin Nele Kessler hat viele Passanten befragt und die Resonanz war durchaus positiv.
Ein Ausblick auf die weiteren Entwicklungen
Und wie geht es nun weiter? Die NGG wird sicher nicht aufgeben. Es bleibt zu hoffen, dass ein baldiger Kompromiss mit der Unternehmensleitung gefunden werden kann, bevor die Wogen noch höher schlagen. Die Liebe zum Döner könnte auf dem Spiel stehen, wenn sich die Lage nicht bald beruhigt. Letztendlich profitiert nicht nur das Personal, sondern auch die Kunden von fairem und gutem Essen in der Region, denn eine faire Entlohnung ist der erste Schritt zu besseren Produkten. Wenn man es genau nimmt: Da liegt was an!
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Ort | Murr, Baden-Württemberg, Deutschland |
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