Märchenzauber im Seniorenheim: Ein neuer Weg gegen Demenz!
Märchen stärken das Langzeitgedächtnis von Senioren. Ein Artikel über den Einfluss von Geschichtenerzählen in der Demenztherapie.

Märchenzauber im Seniorenheim: Ein neuer Weg gegen Demenz!
Was ist das Geheimnis, das Märchen für viele Generationen zu etwas Besonderem macht? In der Welt der Senioren, insbesondere in der Demenztherapie, scheinen die alten Geschichten geradezu magische Kräfte zu entfalten. Laut einem Artikel von Rheinpfalz hat sich die Märchenerzählerin Claudia König, die nicht nur mit Leidenschaft, sondern auch mit einer fundierten Schauspielausbildung an die Sache herangeht, dem Wunder der Märchen verschrieben.
Das Besondere an Märchen ist ihre Fähigkeit, das Langzeitgedächtnis zu aktivieren. Senioren in Seniorenzentren erinnern sich häufig an Märchen, während alltägliche Informationen wie das Mittagessen in Vergessenheit geraten. Die klare Botschaft der Geschichten bleibt oft haften, und das hat einen tiefen Einfluss auf die seelische Verfassung der Menschen.
Märchen und ihre heilende Wirkung
Märchen sind nicht nur unterhaltsam, sie erfüllen auch eine therapeutische Funktion. Erfahrene Schauspieler ziehen die Zuhörerschaft in ihren Bann und wecken Erinnerungen. In einem Bericht von AOK wird das schöne Beispiel eines Märchenprojekts im Seniorenheim „Haus Panorama“ in Dornstetten erwähnt, wo die positive Wirkung der Geschichten auf demente Menschen besonders deutlich wird.
Anja Franze, die dort die Märchen lebendig werden lässt, nutzt passende Gegenstände und variiert ihre Stimmen gekonnt. Sie spricht Schlüsselsätze oft nur halb aus, um die Zuhörer zum Mitmachen zu animieren. So entfaltet sich ein aktiver Dialog: Auf die Worte „Spieglein, Spieglein an der Wand“ antwortet das Publikum begeistert mit „Wer ist die Schönste im ganzen Land?“. Das bringt nicht nur Freude, sondern auch ein Gefühl der Gemeinschaft.
Wertvolle Resonanz in Seniorenheimen
Dass Märchen eine derartige Wirkung erzielen können, beeindruckt auch die Verantwortlichen der Einrichtungen. Vanessa Hahn, die Einrichtungsleiterin des „Haus Panorama“, beobachtet die positive Veränderung der Senioren während der Märchenstunden. Menschen, die zuvor kaum Interesse an ihrer Umgebung zeigten, beginnen zu strahlen, klatschen in die Hände und machen aktiv mit. Begeisterte Bewohnende kommentieren die Szenen und bringen vertraute Sätze ein, was zeigt, wie tief die Geschichten verwurzelt sind und welche Erinnerungen sie hervorrufen.
Die Verbindung zwischen Märchen und der Demenzprävention ist nicht nur faszinierend, sondern auch vielversprechend. Auf der Webseite maerchenunddemenz.de wird umfassend über die positiven Effekte von Märchen auf Betroffene berichtet. Sie ermöglichen es den Senioren, in eine vertraute Welt einzutauchen und schaffen Räume für Begegnung und Dialog.
Märchen sind mehr als nur Geschichten aus einer anderen Zeit. Sie sind Schlüssel zu Erinnerungen, zu Emotionen und manchmal der einzige Weg, die Seele zu erreichen. Die lokalen Initiativen zeigen eindrucksvoll, wie das Geschichtenerzählen nicht nur Freude bereitet, sondern auch heilsame Effekte auf die Gesundheit älterer Menschen hat.