Avantgarthe in Speyer: So überlebt das Fine-Dining in Krisenzeiten!

Avantgarthe in Speyer: So überlebt das Fine-Dining in Krisenzeiten!
Die Gastronomie in Deutschland steht vor Herausforderungen, die durch die Corona-Pandemie, Inflation und steigende Preise noch verstärkt werden. In diesem Zusammenhang nimmt das Fine-Dining-Restaurant „Avantgarthe“ in Speyer eine bedeutende Rolle ein. Der Inhaber Phil Garthe, ein ausgebildeter Sommelier, sieht es als notwendig an, mit besonderen Ideen auf dem zunehmend umkämpften Markt zu agieren. „Die Menschen müssen wieder bereit sein, für gutes Essen zu bezahlen“, sagt er und macht damit klar, dass sich die Essengehensweise der Gäste verändert hat. Die zurückhaltenden Ausgaben sind nicht nur auf individuelle Vorlieben zurückzuführen, sondern auch ein Ergebnis der gegenwärtigen Wirtschaftslage, die viele Familien und Singles dazu bringt, den Restaurantbesuch zu überdenken. Laut G wie Gastro belegt der Gastronomieumsatz im September 2023 einen realen Rückgang von 12,6 % im Vergleich zum September 2019, was auf die Unsicherheiten der letzten Jahre schließen lässt.
Das „Avantgarthe“ versucht, seine Gäste trotz dieser Widrigkeiten zu begeistern. Garthe betont, dass besonders kreative Ansätze und eine hohe Lebensmittelqualität gefragt sind, um auf dem Markt bestehen zu können. „Das erfordert ein gutes Händchen und Leidenschaft“, ergänzt er und spricht damit die Kunst des Kochens und die Notwendigkeit eines erstklassigen Services an, die in einem gehobenen Restaurant unverzichtbar sind. Wie Feinschmecker berichtet, sind ebenfalls neue Konzepte wie im Hamburger Restaurant „100/200 Kitchen“ im Trend, wo die Betreiber ein zweites Restaurant mit à la carte-Service eröffnen, das den Wünschen ihrer Stammgäste gerecht wird.
Innovative Ideen und ein Gefühl des Nach-Hause-Kommens
Das Beispiel von „100/200 Kitchen“ zeigt, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse der Gäste im Blick zu behalten. Ihr neues Restaurant „Glorie“ bietet klassisch gehobene Wohlfühlgerichte. Die Betreiber Sophie Lehmann und Thomas Imbusch haben erkannt, dass viele Gäste die einfacheren Gerichte schätzen, ohne auf die gewohnte Qualität verzichten zu wollen. Diese Entwicklung spiegelt den Trend wider, dass 78 % der Gäste in Restaurants regional produzierte Lebensmittel bevorzugen. In dieser Hinsicht hebt Garthe ebenfalls die Bedeutung der regionalen Küche hervor, um den Gästen ein authentisches und nachhaltiges Erlebnis zu bieten.
Zudem, so die Statistiken, bevorzugen 71 % der Deutschen Fast-Food-Restaurants, obwohl die Preise steigen. Dies deutet auf eine gewisse Flexibilität in den Essgewohnheiten hin, während gleichzeitig 82 % der Gastronomieplaner bei der Speisenplanung auf CO₂-Bilanzen und energiesparende Technologien setzen. Es ist evident, dass das Bewusstsein für gesunde Ernährung wächst: 25 Millionen Menschen ab 14 Jahren interessieren sich aktiv dafür.
Auf der anderen Seite zeigt die Gastronomiewechsel der letzten Jahre, dass nicht alle Gastronomiebetriebe die ersten fünf Jahre überstehen. Tatsächlich bleibt die Überlebensrate neuer Gastronomieunternehmen bei etwa einem Drittel. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, die richtigen Konzepte zu finden und die Gäste langfristig an sich zu binden.
Pfad für die Zukunft der Gastronomie
Im Großen und Ganzen tut sich in der Gastronomiebranche eine Menge. Das „Avantgarthe“ und vergleichbare Restaurants müssen sich mit kreativen Ideen und einem starken Fokus auf die Gästeerfahrung auf dem Markt behaupten. Die aktuellen Trends zeigen, dass hochwertige, regionale Küche in den Vordergrund rückt und gleichzeitig der Wunsch nach einem besonderen Erlebnis im Restaurant bleibt. Es bleibt abzuwarten, welche neuen Perspektiven und Entwicklungen 2024 für die Gastronomie anstehen werden und wie die Betriebe sich daran anpassen können.