Kampf gegen Lipödem: So geht Tanja Hutt neue Wege zur Heilung!

Kampf gegen Lipödem: So geht Tanja Hutt neue Wege zur Heilung!
In Speyer wird derzeit das Thema Lipödem immer präsenter. Tanja Hutt ist eine von vielen Frauen, die an dieser komplexen Fettverteilungsstörung leiden. Diese Erkrankung betrifft laut Schätzungen etwa 3,8 Millionen Menschen in Deutschland, wobei etwa 5 % der Gesamtbevölkerung betroffen sind. Chefarzt Carnac Yazdandust zeigt sich erfreut über die Fortschritte, die Tanja bei ihrer Behandlung macht. Doch was ist das Lipödem genau und warum bleibt es oft unerkannt?
Das Lipödem, auch bekannt als Lipohyperplasia Dolorosa, ist eine angeborene genetische Störung, die durch übermäßige, symmetrische Fettansammlungen an Beinen und Armen auffällt. Die Beschwerden sind vielfältig: Viele Betroffene klagen über Schmerzen, Druck- und Spannungsgefühle sowie eine stämmige Silhouette insbesondere an Hüfte, Gesäß und Oberschenkeln. Obwohl häufig Diäten und Sport als Mittel zur Bekämpfung von Übergewicht angepriesen werden, können diese Maßnahmen bei Lipödem-Patientinnen oft nicht helfen. Stattdessen sind Lymphdrainagen, medizinische Kompressionsstrümpfe und in schweren Fällen Fettabsaugungen die gängigen Behandlungsansätze, um die Beschwerden zu lindern, wie Malakoff Klinik beschreibt.
Unzureichende Informationen und psychische Belastung
Die Dunkelziffer der nicht diagnostizierten Fälle ist hoch, denn das Lipödem ist noch nicht hinreichend bekannt. Ein wichtiges Zeichen ist, dass das Fettgewebe unverhältnismäßig an den Beinen zunimmt, während der Rest des Körpers schlank bleibt. Psychisch belasten viele Frauen die Erkrankung erheblich, was oft zu einem Teufelskreis aus psychischen und physischen Beschwerden führt. Besonders während hormoneller Umstellungen wie der Pubertät oder während einer Schwangerschaft können die Symptome stark zunehmen. Nach Angaben der Apotheken Umschau sind viele Patientinnen zudem übergewichtig oder leiden an Adipositas.
Eine genauere Einteilung der Lipödem-Stadien kann helfen, die Schwere der Erkrankung besser zu erfassen. Stadium I beschreibt eine leichte Ausprägung mit glatter Haut, während in Stadium II bereits eine unebene Haut sichtbar wird. Im dritten Stadium sind erhebliche Fettveränderungen vorhanden, die ein überhängendes Gewebe zur Folge haben. Gerade im letzten Stadium kann eine Liposuktion in Betracht gezogen werden, die von den Krankenkassen allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen übernommen wird, wie medizinische Experten betonen.
Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität
Letztlich ist das Lipödem nicht heilbar, aber die Symptome lassen sich mit einer aktiven Mitwirkung der Patientinnen deutlich lindern. Eine umfassende Kompressionstherapie gehört zur Standardbehandlung, die auch Schmerzen vermindern kann. Wichtig ist außerdem, eine gesunde Ernährung und Bewegung in den Alltag zu integrieren, wie Malakoff Klinik erläutert. Für Patientinnen kann die Entscheidung, sich einer Fettabsaugung zu unterziehen, nicht nur körperliche Erleichterung bringen, sondern auch die Lebensqualität merklich steigern.
Die Erfahrungen von Tanja Hutt zeigen, dass man sich nicht für die Erkrankung schämen sollte. Sie ist ein Beispiel für viele, die in den Kampf gegen das Lipödem eintreten. Durch Aufklärung und das Teilen von Erfahrungen wird es möglich, den Alltag mit Lipödem besser zu bewältigen und auf die Notwendigkeit einer frühzeitigen Diagnose hinzuweisen. Schließlich ist es wichtig, dass betroffenen Frauen die Unterstützung erhalten, die sie brauchen.