Pflege von Demenzkranken: Wie Angehörige besser kommunizieren können

Antje Heßenius erklärt, wie Angehörige von Demenzkranken ihre Kommunikation verbessern und besser auf sich achten können.

Antje Heßenius erklärt, wie Angehörige von Demenzkranken ihre Kommunikation verbessern und besser auf sich achten können.
Antje Heßenius erklärt, wie Angehörige von Demenzkranken ihre Kommunikation verbessern und besser auf sich achten können.

Pflege von Demenzkranken: Wie Angehörige besser kommunizieren können

Die Pflege von Demenzkranken stellt eine immense Belastung für Angehörige dar. Antje Heßenius, eine erfahrene Krankenschwester, möchte diesen Menschen helfen, besser mit der anspruchsvollen Situation umzugehen. In einem Interview mit Rheinpfalz erklärte sie, wie wichtig es ist, die Kommunikationsmethode der amerikanischen Gerontologin Naomi Feil zu nutzen. Ihr Ansatz zielt darauf ab, die Kommunikation mit desorientierten Menschen zu verbessern, indem sie empathisch auf deren Bedürfnisse eingeht.

Heßenius betont, dass die Einstellung gegenüber dementen Menschen entscheidend ist. Angehörige sollten sich in die Gefühle und die Realität der Betroffenen einfühlen. Diese Form der Kommunikation, bekannt als Validation, respektiert das Empfinden von dementen Patienten und hilft, deren Selbstwertgefühl zu stärken. PPM Online beschreibt Validation als eine Methode, die nicht nur die Gefühle der Erkrankten ernst nimmt, sondern auch Stress reduziert und die Kontaktqualität verbessert.

Kreative Kommunikationsstrategien

Um im Alltag besser auf die sozialen und emotionalen Bedürfnisse von Demenzkranken einzugehen, können Angehörige verschiedene Validationstechniken anwenden. Laut Pflege Panorama stehen dabei verbale Methoden im Vordergrund. Diese umfassen: Offene W-Fragen, das Spiegeln von Aussagen, und die Anregung von Erinnerungen, die an frühere Erlebnisse anknüpfen.

Wichtig ist auch, dass Angehörige lernen, nonverbal zu kommunizieren. Im fortgeschrittenen Stadium einer Demenz ist bis zu 90% der Kommunikation nonverbal. Hierzu zählen Techniken wie das Halten von Augenkontakt auf gleicher Höhe, das Behutsame Berühren oder das Anpassen der Stimmlage an den emotionalen Zustand des Betroffenen. Ein achtsamer Umgang kann dabei eine beruhigende Wirkung haben.

Schritte zur erfolgreichen Validierung

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein validierendes Gespräch könnte dabei wie folgt aussehen: Zuerst sollten Angehörige Zeit für sich nehmen, um sich zu zentrieren und alle Ablenkungen wegzulegen. Anschließend gilt es, durch Blickkontakt, Nennung des Namens und volle Aufmerksamkeit eine Verbindung herzustellen. Die Wahrnehmung der Emotionen des Dementen steht im Mittelpunkt – Großes Augenmerk sollte auf die Mimik und Körperhaltung gelegt werden.

  • Aktives Zuhören ohne Unterbrechung
  • Spiegeln der erkannten Gefühle
  • Gemeinsamer Abschluss des Gesprächs

Durch regelmäßiges Training dieser Techniken können Angehörige ihre Kommunikationsfähigkeiten innerhalb von nur sechs Wochen stark verbessern, was von dem Deutschen Alzheimer-Verband empfohlen wird. Ziel ist es, eine positive Interaktion zu schaffen und dem Erkrankten ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln.

In der Summe zeigt sich, dass die Validation ein wertvolles Konzept ist, das sich nicht nur in der Altenpflege, sondern auch in weiteren Betreuungssettings bestens integrieren lässt. Workshops und Schulungen helfen Pflegekräften und Angehörigen, ihr Wissen über diese einfühlsame Kommunikationsmethode zu erweitern und effektiver mit Demenzkranken umzugehen.