Revitalisierung der Natur: 12 Feuchtgebiete am Oberrhein im Fokus!

Revitalisierung der Natur: 12 Feuchtgebiete am Oberrhein im Fokus!
In einem spannenden Schritt zur Wiederherstellung der Natur kooperieren Deutschland und Frankreich ab Oktober 2023 in einem umfassenden Projekt zur Renaturierung von zwölf Feuchtgebieten am Oberrhein. Damit reagieren die beiden Länder auf die Herausforderungen des Klimawandels und der Biodiversität, die derzeit viele Ökosysteme stark belasten. Grund genug, die ökologische Vielfalt und die wertvollen Lebensräume, die durch menschliches Handeln bedroht sind, wieder in den Fokus zu rücken.
Mit einem kräftigen finanziellen Feuerwerk von 2,6 Millionen Euro aus EU-Fördermitteln soll dieses ambitionierte Vorhaben unterstützt werden. Die Renovierungsarbeiten zielen darauf ab, seltenen Pflanzen und Tieren nicht nur kurzfristig, sondern langfristig ein Zuhause zu bieten. Der erste wichtige Schritt wurde bereits vollzogen: Die Renaturierung eines Fischteichs in Schweighofen, einer der Pilotstandorte. Hier wurden die Ufer naturnah umgestaltet, indem Gräser, Moos, Flechten und verschiedene Wasserpflanzen eingesetzt wurden, um die Biodiversität zu fördern.
Vielfalt im Fokus
Das Projekt mit dem Titel „Renaturierung und Resilienz der Feuchtgebiete in der Rheinebene“ setzt auf eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die Fachleute, Vereine und Ehrenamtliche aus beiden Ländern vereint. Dank moderner Technologien wie Umwelt-DNA und akustischen Sensoren können Tiere und Pflanzen erfasst werden, was zur genaueren Beobachtung und zum besseren Verständnis der Feuchtgebiete beiträgt. Hilfreich ist auch die Umwandlung von ehemaligen Mülldeponien und trockengelegten Wiesen in artenreiche Lebensräume, die dringend benötigt werden, um die Ökosysteme nachhaltig zu schützen.
Zusätzlich kommen die Renaturierungen vor allem den Feuchtgebieten zugute, die in den 1950er- und 1960er-Jahren trockengelegt wurden. Ziel ist nicht nur die Schaffung von Lebensräumen, sondern auch die Entstehung von Überschwemmungsflächen, die zur Wasseraufnahme und CO2-Bindung beitragen. Auf lange Sicht soll die ökologische Resilienz dieser Gebiete gestärkt werden, um den Folgen des Klimawandels besser gewachsen zu sein.
Ein gemeinsames Ziel
Insgesamt sind zwölf Renaturierungsprojekte in Planung, die sich über verschiedene Regionen erstrecken: zwei in den Landkreisen Südliche Weinstraße und Germersheim, fünf zwischen Karlsruhe, Rastatt und Baden-Baden sowie fünf auf französischem Gebiet. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 4,3 Millionen Euro, wobei die Fertigstellung für Herbst 2028 angestrebt wird. Dieses langfristige Engagement zeigt, dass sowohl Deutschland als auch Frankreich ein gutes Händchen bei der Förderung und dem Schutz ihrer wertvollen Natur haben, schließlich sind gesunde Ökosysteme auch für zukünftige Generationen von großer Bedeutung.
Die Involvierung von Experten und die daraus resultierenden Maßnahmen sind nicht nur lokal, sondern wirken sich auch grenzüberschreitend aus, was eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen und den Schutz der biologischen Vielfalt in der Region zur Folge hat. In einer Zeit, in der der Klimawandel mehr denn je in aller Munde ist, stellen diese Anstrengungen einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung dar.
Für weitere Informationen über das Projekt und die einzelnen Maßnahmen klicken Sie hier: SWR Aktuell und Interreg Oberrhein.