Krise in der Südwestpfalz: Warum die Region im Abwärtssog steckt

Krise in der Südwestpfalz: Warum die Region im Abwärtssog steckt
In der Südwestpfalz sieht es nicht rosig aus. Die Region, zu der auch die Stadt Pirmasens gehört, zählt zu den strukturschwächsten Gebieten Deutschlands. Laut Rheinpfalz haben die politischen Vertreter es versäumt, die Zustände in Mainz auf die Prioritätenliste zu setzen, und die Lage wird zunehmend als dramatisch beschrieben. Besonders betroffen sind die Finanzen der Kommunen, die als grottenschlecht beschrieben werden. Die Abwanderung junger Menschen und eine Geburtenrate, die niedriger ist als die Sterberate, tun ihr Übriges zur Erlangung des Status als strukturschwach.
Historisch gesehen war Pirmasens im 19. und 20. Jahrhundert eine der Hochburgen der deutschen Schuhindustrie und wurde als „deutsche Schuhmetropole“ gefeiert. Doch mit dem Verlagerungsdruck der Produktion ins Ausland war die einst blühende Stadt gezwungen, sich einem Strukturwandel zu beugen. Die Tatsache, dass das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Pirmasens zu den niedrigsten in Deutschland gehört, lässt aufhorchen. Im Jahr 2016 lag es bei 35.983 Euro – im Vergleich zum Durchschnitt in Rheinland-Pfalz und Deutschland von 34.118 Euro und 38.180 Euro. Das Wirtschaftsklima ist angespannt, denn die Schuhproduktion, einst eine wichtige Säule der Stadt, hat stark gelitten. Auch der Verlust von Arbeitsplätzen, insgesamt etwa 19.000, inklusive der Abzüge durch das amerikanische Militär, spiegelt sich in der hohen Arbeitslosigkeit wider.
Die Herausforderung der Abwanderung
Und wie geht es den jungen Menschen in der Region? Sie weichen in andere Städte aus, was den demografischen Rückgang weiter verschärft. Pirmasens muss aktiv gegensteuern, um die Abwanderung zu stoppen. Der Landkreis vermeldete im September 2017 eine Arbeitslosigkeit von 4 %, doch viele in der Region sind auf der Suche nach einer Perspektive. Auch die aktuelle Schließung der ältesten deutschen Schuhfabrik Peter Kaiser sowie die Insolvenzanmeldung von Carl Semler zeugen von einer besorgniserregenden Entwicklung.
- Abwanderung junger Menschen aus der Region.
- Die Geburtenrate ist niedriger als die Sterberate.
- Grottenschlechte Finanzen der Kommunen.
- Mangelnde Unterstützung aus Mainz.
Schritte in die Zukunft
Um dem Negativtrend entgegenzuwirken, wird auf verschiedene Initiative gesetzt. Der Bund fördert die regionale Daseinsvorsorge, um die Lebensqualität in strukturschwachen Regionen zu verbessern, berichtet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Programme zielen darauf ab, gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land zu schaffen. Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) stellt Fördermittel bereit, die in den Ausbau der Daseinsvorsorge investiert werden können. Ein Modellprojekt mit dem vielversprechenden Namen „Zukunftswerkstatt Kommunen“ kümmert sich um Lösungen für 40 Kommunen in ganz Deutschland.
Ob diese Schritte ausreichen, um die anhaltenden Herausforderungen der Region zu meistern, bleibt abzuwarten. Die Sorgen und Nöte der Menschen in der Südwestpfalz sind real und müssen ernst genommen werden. Die kommenden Jahre könnten entscheidend dafür sein, ob diese Region ein Comeback feiert oder weiter im Schatten verweilt.