Von Hauenstein nach Dahn: Vergessene Soldaten und ihre letzte Ruhestätte

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Entdecken Sie die Geschichte des ehemaligen Soldatenfriedhofs in Hauenstein und die Umgebettungen nach Dahn im Zweiten Weltkrieg.

Entdecken Sie die Geschichte des ehemaligen Soldatenfriedhofs in Hauenstein und die Umgebettungen nach Dahn im Zweiten Weltkrieg.
Entdecken Sie die Geschichte des ehemaligen Soldatenfriedhofs in Hauenstein und die Umgebettungen nach Dahn im Zweiten Weltkrieg.

Von Hauenstein nach Dahn: Vergessene Soldaten und ihre letzte Ruhestätte

In Hauenstein blüht die Erinnerung an einen vergessenen Soldatenfriedhof, der am Ende des Zweiten Weltkriegs, genauer gesagt im Herbst 1944, unterhalb des Needings entstand. Der Ort, wo heute das Landhotel Neding steht, war entscheidend für viele verletzte Soldaten, die in diesen letzten Kriegsmonaten ins Lazarett eingeliefert wurden. Wie Rheinpfalz berichtet, füllte sich der Friedhof zunehmend, als die Kämpfe an der Bitscher Front intensiver wurden. Doch diese Stätte ist heute nicht mehr zu finden.

Die letzten Monate des Krieges waren geprägt von großer Not – viele Tausende starben, sowohl Soldaten als auch Zivilpersonen. Die Gräber auf dem ehemaligen Friedhof waren umgeben von einfachen Holzkreuzen und Stahlhelmen, und ein großes Eichenkreuz überragte die letzte Ruhestätte von rund 50 deutschen und einem unbekannten italienischen Soldaten. Das Lazarett selbst, in dem die verletzten Soldaten behandelt wurden, fiel 1945 einem Bombenangriff zum Opfer.

Umgebung und Umgebettung

Nach dem Krieg plante der Landesverband für Kriegsgräberfürsorge eine Erweiterung des Friedhofs in Hauenstein. Doch die Idee wurde vom Gemeinderat abgelehnt. Stattdessen entschied man sich für die Anlage eines großen Soldatenfriedhofs in Dahn, wo die in Hauenstein beigesetzten Soldaten umgebettet wurden. Interessanterweise blieben zwei Gräber bis 1952 unentdeckt – erst dann fanden sie schließlich ihre neue Ruhestätte.

Jährlich kommt es zu Besuchen von Nachkommen, die in Dahn gedenken und die Gräber der gefallenen Soldaten aufsuchen. Doch in Hauenstein selbst ist nichts mehr von dem einstigen Friedhof zu sehen; der Fortschritt hat alle Spuren vergangener Zeiten ausgelöscht.

Erinnern und Gedenken

Die Notwendigkeit, die verlorenen Seelen zu betrauern und zu erinnern, bleibt jedoch bestehen. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge setzt sich aktiv dafür ein, die Toten beider Weltkriege und die Opfer von Gewaltherrschaft zu ehren. Dies geschieht unter anderem durch die Erfassung von Daten, wobei in den nächsten Jahren ca. 500.000 Namen in die Datenbank aufgenommen werden sollen. Volksbund betont, dass auch Toten, die in den Krieg verwickelt waren und Schuld auf sich geladen haben, ein Anrecht auf ein Grab zusteht, um den Frieden und die Versöhnung zu fördern.

Die Erinnerungskultur in Deutschland ist somit mehr als eine Geste – sie ist ein klarer Aufruf zur Reflexion über die Schrecken des Krieges und zu einem zukünftigen Miteinander in Frieden. So wird jeder Tod, jede verlorene Existenz zur Mahnung, weiterhin für Verständnis und Versöhnung zu arbeiten.