500 Jahre Bauernschlacht: Pfeddersheim feiert mit spektakulärem Theater!

500 Jahre Bauernschlacht: Pfeddersheim feiert mit spektakulärem Theater!
In der kleinen Stadt Pfeddersheim wird in diesem Jahr ein ganz besonderes Kapitel der Geschichte lebendig: Die 500-Jahr-Feier der blutigen Schlacht, die am 23. und 24. Juni 1525 den Bauernkrieg beendete, wird mit einem eindrucksvollen Theaterprojekt gewürdigt. Die Kulturinitiative Pfeddersheim hat sich mit der Inszenierung „Pfeddersheimer Schicksalstage 1525“ ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, das sowohl die dramatischen Ereignisse als auch das damalige Leben der Bürger thematisiert. Mit insgesamt 26 Sprechrollen und nummerierten Mikroports wird das Stück in der Aula der örtlichen Grundschule aufgeführt, sodass die Zuschauer hautnah in die Geschehnisse eintauchen können. Der Vorsitzende der Kulturinitiative, Detlef Kettner, hebt die Ernsthaftigkeit des Projekts hervor, das sich mit der Identität der Region beschäftigt, die durch die Niederlage der damals freien Reichstadt Pfeddersheim stark geprägt wurde. Der Autor Jürgen Pfitzner beschäftigt sich in dem Stück mit der Solidarität von 900 Bürgern mit den aufständischen Bauern und beleuchtet die Hintergründe dieser komplexen Beziehungen.
Chargierte historische Szenen werden ebenfalls Teil des Stücks sein. So beginnen die Aufführungen mit einer feierlichen Bauernhochzeit und enden mit einem Ausblick in die Gegenwart. Musikalisch dürfen sich die Besucher auf eine kreative Mischung aus Pop- und Rockklassikern gefasst machen, die mit neuen Texten neu interpretiert werden. Das große Interesse lässt sich bereits absehen, denn alle drei Vorstellungen mit je 500 Plätzen sind restlos ausverkauft. Neben den Theateraufführungen wird in der Ortsmitte ein Festivalgelände eingerichtet, das mit Bühnen, Ständen und einem Mittelaltermarkt aufwartet. Die Organisatoren ermutigen die Gäste, in historischen Kostümen zu erscheinen und so die Atmosphäre dieses Epochenwechsels hautnah zu erleben.
Erweiterte Veranstaltungen und Vorträge
Doch das ist noch lange nicht alles, was Pfeddersheim und die umliegenden Orte zu bieten haben. Im Rahmen der Feierlichkeiten sind auch diverse Vorträge und eine wissenschaftliche Tagung geplant. Besonders spannend wird der Vortrag von Dr. Christian Bechtold am 7. März 2025 in der Aula der Paternusschule Pfeddersheim sein, der sich mit den Gründen für die Rebellion in Pfeddersheim beschäftigt. Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei, so wie auch zu weiteren interessanten Veranstaltungen. Ein Highlight wird die vorgesehene wissenschaftliche Tagung vom 12. bis 14. Juni 2025 sein, organisiert von verschiedenen Institutionen, darunter der Lehrstuhl von Prof. Nina Gallion in Mainz. Hier erwartet die Teilnehmer eine tiefere Analyse der Ereignisse und deren Auswirkungen auf die Region.
Ein weiterer großer Teil der diesjährigen Feierlichkeiten bildet die Sonderausstellung im Museum Andreasstift in Worms. Diese beleuchtet verschiedene Aspekte des Bauernkriegs und wird durch mehrere Vorträge ergänzt, unter anderem zu Themen wie dem letzten Aufbäumen des Bauernkriegs und der Rezeption des Aufstands im Sozialismus. Die Vorträge finden überwiegend in der Magnuskirche und der Lucie-Kölsch-Musikschule statt, und auch hier ist der Eintritt für Interessierte kostenfrei. Eine besondere Gelegenheit bietet sich am 17. Juli 2025, wenn Prof. Dr. Erich Pelzer über die letzten Tage des Aufstandes referiert.
Kulturelle Entdeckungsreise ins 16. Jahrhundert
Die Vorbereitungen für die Landesausstellung 2025 sind bereits in vollem Gange. In der Mühlhäuser Marienkirche, die als eines der höchsten Architekturdenkmäler Thüringens gilt, wird ein eigener Ausstellungsbereich eingerichtet, der die gesellschaftlichen Umbrüche des 16. Jahrhunderts thematisiert. Besucher können sich auf wertvolle Einblicke in die Kunst des Mittelalters freuen, einschließlich einer widmenden Ausstellung zu Reformator Thomas Müntzer. Solche kulturellen Entdeckungsreisen sind eine hervorragende Möglichkeit, die Verknüpfung zwischen Geschichte und heutiger Gesellschaft zu durchdringen.
Diese Veranstaltungen und Projekte sind nicht nur eine Hommage an die Historie, sondern bieten auch eine Plattform, um gemeinsame Identität und kulturelles Bewusstsein zu fördern. Pfeddersheim zeigt eindrucksvoll, wie lebendig Geschichte auch im Heute sein kann, und lädt alle ein, Teil dieses spannenden Kapitels zu werden.