Kirchensterben im Saarland: Schicksal von St. Nikolaus ungewiss!

Kirchensterben im Saarland: Schicksal von St. Nikolaus ungewiss!
In den letzten Jahren hat sich im Saarland eine bemerkenswerte Entwicklung im Bereich der kirchlichen Immobilien vollzogen. Der Besitz von Kirchen und Kapellen hat sich verknappen müssen, was nicht nur für die Gläubigen, sondern auch für die Gemeinden und die betroffenen Regionen weitreichende Konsequenzen hat. Laut SR sind im Saarland derzeit 450 Kirchen und Kapellen im Besitz des Bistums Trier, während 59 Kirchen zum Bistum Speyer gehören. Jedoch hat die Zahl der Gotteshäuser stark abgenommen: Insgesamt wurden in den letzten 30 Jahren 26 Kirchen und 10 Kapellen profaniert, die Mehrheit davon in den letzten Dekaden.
Die Gründe für diese traurige Entwicklung sind vielfältig. Rückgang der Besucherzahlen und hohe Kosten für notwendige Sanierungsarbeiten sind die drängendsten Faktoren. Ein exemplarisches Beispiel ist die Filialkirche St. Remigius in Remmesweiler, wo für Sanierungen 250.000 Euro aufgebracht werden müssten. Solche Summen sind für viele Gemeinden untragbar, was zur Schließung und Profanierung, also Entwidmung der Kirchen führt. Jüngste Entwidmungen im Bistum Speyer sind unter anderem die Kirchen St. Barbara in Sulzbach-Schnappach und St. Konrad in St. Ingbert.
Aktuelle Entwicklungen im Bistum Trier
Besonders aktuell stehen mehrere Kirchen im Saarland auf der Liste der Entwidmungen. So wurde beispielsweise die Kirche St. Hildegard in St. Ingbert bereits entwidmet und wurde mit einem feierlichen Abschiedsgottesdienst von Bischof Karl-Heinz Wiesemann verabschiedet. Die Kirche St. Nikolaus in Hemmersdorf, die seit 2016 keine Gottesdienste mehr angeboten hat, beschließt heute ihren letzten Gottesdienst. Die Zukunft dieser Kirche bleibt ungewiss, da die Gemeinde aktiv nach Käufern sucht.
Ebenfalls wurde für die Kirche Pius X in Eppelborn ein Antrag auf Profanierung gestellt. Die Situation ist so angespannt, dass das Bistum Trier plant, die Anzahl an Kitas in katholischer Bauträgerschaft bis 2029 von 223 auf 183 zu reduzieren. Zudem gibt es Bestrebungen, neue Konzepte für die Nutzung der Immobilien zu entwickeln, um dem finanziellen Druck standzuhalten. Die steigende Zahl an Kirchenaustritten und die damit verbundenen sinkenden Einnahmen aus Kirchensteuern stellen die Bistümer vor große Herausforderungen.
Innovative Projekte für untergenutzte Kirchen
Unterstützt von der Hochschule Koblenz und gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, ist das Ziel dieses Projekts, alle Altersgruppen und verschiedene Institutionen einzubeziehen. So entsteht nicht nur ein neues Leben in den Kirchen, sondern es wird auch ein Gemeinschaftsgefühl gefördert. Ein Konzept, dass in der heutigen Zeit von großer Bedeutung ist.
Die Entwicklung der Kirchenlandschaft im Saarland zeigt deutlich, dass der Wandel unausweichlich ist. Der Prozess der Profanierungen, auch bekannt als Kirchenschließungen, erfordert zwar tiefe Einschnitte, bietet aber auch Chancen für neue Ordnungen und innovative Gemeinschaftsprojekte. Der Weg ist steinig, aber die Bereitschaft zur Veränderung könnte das Bild der kirchlichen Immobilien in naher Zukunft positiv beeinflussen.