Mitbestimmungspreise 2025: Zwei Unternehmen setzen Maßstäbe!

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Neunkirchen feiert den Mitbestimmungspreis 2025 für innovative Projekte zur Mitbestimmung in Unternehmen.

Neunkirchen feiert den Mitbestimmungspreis 2025 für innovative Projekte zur Mitbestimmung in Unternehmen.
Neunkirchen feiert den Mitbestimmungspreis 2025 für innovative Projekte zur Mitbestimmung in Unternehmen.

Mitbestimmungspreise 2025: Zwei Unternehmen setzen Maßstäbe!

Die Verleihung des Mitbestimmungspreises 2025 durch die Arbeitskammer des Saarlandes sorgte am Mittwochabend für großen Jubel unter den Preisträgern. Ziel dieser Auszeichnung ist es, herausragende Beispiele gelebter Mitbestimmung in Betrieben zu feiern. In diesem Jahr gab es eine Premiere: Gleich zwei erste Preise wurden vergeben.

Die beiden Gewinner, der Betriebsrat von PUREM by Eberspächer in Neunkirchen sowie der Betriebsrat von John Deere GmbH & Co. KG in Saarbrücken, wurden für ihre beeindruckenden Projekte geehrt. PUREM by Eberspächer entwickelte einen Transformationsfonds zur Finanzierung von Zukunftsprojekten, was in harmonischem Einvernehmen aller Beteiligten geschah und betriebsbedingte Kündigungen ausschloss. John Deere hingegen setzte ein innovatives Arbeitszeitmodell um, das flexibel auf die Auftragslage reagiert und Elemente wie flexible Arbeitszeiten, Teil-Lohnausgleich und Weiterbildungsphasen kombiniert.

Preisverleihung mit besonderen Auszeichnungen

Darüber hinaus wurde der Betriebsrat der KiTA Kinderland im Kreis Saarlouis gGmbH mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Dieser erhielt das Lob für ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM), das Mitarbeitende nach längerer Krankheit unterstützt. Ein Sonderpreis ging an die Schwerbehindertenvertretung der Vereinigte Volksbanken eG, gewürdigt für ihr außergewöhnliches Engagement für die Rechte von Menschen mit Behinderung.

Jörg Caspar, Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer, hob in seiner Rede die immense Bedeutung von Mitbestimmung für eine gerechte und zukunftsfähige Arbeitswelt hervor. In Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung ist es wichtiger denn je, faire Kompromisse zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten zu finden. Laut einer Broschüre des BMAS ist Mitbestimmung nicht nur ein Element der gelebten Demokratie am Arbeitsplatz, sondern auch die Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg und sozialen Frieden in Deutschland. Sie schafft die notwendige Basis, um die Chancen der Digitalisierung zum Vorteil aller zu nutzen.

Neue Arbeitsrechtsregelungen am Horizont

Die Entwicklungen in der Arbeitswelt sind jedoch nicht nur auf die Preisverleihung beschränkt. Am 9. April 2025 wurde der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD veröffentlicht, in dem viele wichtige arbeitsrechtliche Themen angesprochen werden. Eine bedeutende Neuerung ist die Einführung einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern soll. Die elektronische Zeiterfassung wird Pflicht, wobei unausweichliche Übergangsregelungen für kleine und mittlere Unternehmen implementiert werden sollen.

Ein weiteres spannendes Element ist die gesetzliche Verankerung von digitalen Betriebsratssitzungen und Betriebsratswahlen. Es wird angestrebt, die betrieblichen Mitbestimmungsmöglichkeiten durch digitale Zugangsrechte für Gewerkschaften zu verbessern. Schließlich sollen steuerliche Anreize für Mehrarbeit und Teilzeitstellen helfen, Fachkräften den Verbleib im Erwerbsleben zu erleichtern und die Tarifbindung zu erhöhen.

Diese Maßnahmen zeigen, dass der Gedanke der Mitbestimmung nicht nur in ausgezeichneten Beispielen wie jenen von PUREM und John Deere lebt, sondern auch auf der politischen Agenda steht. In Zeiten des Wandels bleibt die Mitbestimmung ein zentrales Thema, das alle Betriebsangehörigen betrifft und die Weichen für eine gerechte Zukunft am Arbeitsplatz stellt.