Westpfalz: Zeckenplage, aber nur wenige Borreliose-Fälle entdeckt!

Westpfalz: Zeckenplage, aber nur wenige Borreliose-Fälle entdeckt!
In der Westpfalz sind in diesem Jahr zahlreiche Zecken unterwegs, doch die Zahl der Infektionen mit gefährlichen Erregern wie Borreliose und FSME bleibt bisher niedrig. Trotz der häufigen Begegnungen mit diesen kleinen, aber potenziell gefährlichen Ektoparasiten gibt es erfreulicherweise nur wenige Ansteckungen. Dies berichtet der SWR. So gab es in der Stadt und im Kreis Kaiserslautern bis 2024 insgesamt 25 Fälle von Borreliose, im Vorjahr waren es noch 76. Im Donnersbergkreis wurden 11 Borreliose-Fälle gemeldet, während im Kreis Kusel drei Infektionen zu verzeichnen sind.
Im Gegensatz dazu ist die FSME, eine durch Viren verursachte Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, in dieser Region recht selten. Während 2024 lediglich vier FSME-Fälle in Rheinland-Pfalz registriert wurden, blieben die Landkreise der Nord- und Westpfalz von Infektionen verschont. Die letzte bestätigte FSME-Infektion im Kreis Kusel stammt aus dem Jahr 2006. Da Borreliose meldepflichtig ist, steht eine weitreichende Behandlung mit Antibiotika zur Verfügung, wohingegen für FSME eine Impfung existiert.
Klimawandel und Zeckenaktivität
Der Klimawandel hat deutlich Einfluss auf die Verbreitung von Zecken. Wärmere Winter führen dazu, dass Zecken ganzjährig aktiv sind, wie auch WDR vermeldet. In Deutschland haben sich dadurch die Risikogebiete für FSME von Süden nach Norden ausgeweitet, und die aktuelle Karte des Robert Koch-Instituts zeigt eine Zunahme dieser Gebiete, mit weiteren Neuschätzungen für 2024.
Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors FSME, hat betont, dass die Zahl der FSME-Fälle auch auf der Nordhalbkugel ansteigt. Diese Entwicklungen müssen ernst genommen werden, besonders in Anbetracht der Befunde von Forschenden des Instituts für Parasitologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, die einen Zusammenhang zwischen der Klimakrise und einer veränderten Zeckenaktivität aufzeigen.
Die Bedrohung durch neue Zeckenarten
Die Westpfalz bleibt zwar vor FSME weitgehend verschont, allerdings gibt es neue, zuvor nicht heimische Zeckenarten, wie die Hyalomma-Zecke, die ebenfalls gefährliche Krankheiten übertragen können. Bisher wurden in der Region jedoch noch keine Infektionen durch diese neuen Arten gemeldet, aber wie die Forschung zeigt, könnte sich das bald ändern. Auch die Übertragung von Borrelien, die Hauptverursacher der Lyme-Borreliose, erfolgt hauptsächlich durch die nächstliegende Zeckenart, die für mehr als 50% der vorkommenden Zecken in Deutschland verantwortlich ist.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die Aktivität von Zecken in der Westpfalz nicht ohne Risiko ist, während die Infektionsraten mit Borreliose und FSME erfreulicherweise relativ gering bleiben. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Die langfristigen Folgen des Klimawandels und die damit verbundene Zunahme von Zecken müssen weiterhin genau beobachtet werden, um der Bevölkerung rechtzeitig präventive Maßnahmen anbieten zu können. Die Studie über Zecken und ihre Fähigkeit, Krankheiten zu übertragen, zeigt die Wichtigkeit von Aufklärung und Prävention in der Gesellschaft.