Ukrainische Schülerinnen zaubern in Saarbrücken Frieden auf die Leinwand
Ukrainische Schülerinnen besuchen Saarbrücken für einen Kunstworkshop, um Frieden und Hoffnung trotz Krieg auszudrücken.

Ukrainische Schülerinnen zaubern in Saarbrücken Frieden auf die Leinwand
Saarbrücken hat in dieser Woche einen bunten und bewegenden Einblick in die Welt junger ukrainischer Künstlerinnen und Künstler geboten. Zehn Schülerinnen aus der Ukraine reisten eine lange Strecke von Iwano-Frankiwsk nach Saarbrücken, um an einem Mal-Workshop teilzunehmen, der von der Jugendkirche eli.ja organisiert wurde. Andriana, eine 15-jährige Teilnehmerin, widmete ihr Kunstwerk der Sehnsucht und dem Traum, ihre geliebten Menschen wiederzusehen. „Wir wollen Frieden, wir wollen, dass der Krieg aufhört“, so die Botschaft vieler ihrer Arbeiten, die die Lebensrealität jener Mädchen widerspiegelt, die in einem Kriegsgebiet aufwachsen. SR berichtet.
Die Schülerinnen wurden von Pfarrer Thomas Hufschmidt eingeladen, den sie im vergangenen Jahr in der Ukraine kennengelernt hatten. Seine Motivation war klar: Er wollte den Jugendlichen zeigen, dass Grenzen überwunden werden können und Frieden blühen kann, besonders in einem Land, das von Konflikten und Versöhnung geprägt ist, wie es das Saarland ist. Für die Mädchen war die Woche in Deutschland eine willkommene Abwechslung von ihrem oft bedrückenden Alltag im Krieg. Während einige von ihnen beim Malen Ängste verarbeiteten, suchten andere einfach eine Pause von den Nachrichten, die ihr Leben prägen. Sophia, eine 16-Jährige, erzählte von der Leichtigkeit der Menschen in Saarbrücken, so ganz anders als die Stimmung zu Hause.
Künstlerischer Austausch
Die Schülerinnen waren nicht nur mit Pinsel und Farbe beschäftigt, sondern wurden auch in Gastfamilien untergebracht und unternahmen Ausflüge nach Trier, Metz und Luxemburg. Diese Erlebnisse machten die Woche für sie noch vielfältiger und zeigten ihnen eine andere Seite des Lebens. „Die Architektur war beeindruckend“, berichteten sie. Der Workshop wurde von Künstler Uwe Appold geleitet, der die Stärke der Kunst betonte, um Menschen ins Gespräch zu bringen und Brücken zu schlagen.
Die im Workshop entstandenen Kunstwerke werden bis zum 12. Oktober in der Jugendkirche eli.ja in Saarbrücken ausgestellt. Diese Werke sind mehr als nur Bilder; sie erzählen Geschichten von Verlust, Hoffnung und dem Streben nach Frieden – ein Spiegelbild der Realität junger Menschen, die im Schatten eines Krieges leben. Eine Schülerin äußerte den Wunsch, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer stark bleiben und noch stärker werden.
Ein Blick auf die Kunstszene in der Ukraine
Doch die Kunst in der Ukraine beschränkt sich nicht nur auf diese junge Gruppe. In Kyjiw trafen sich drei herausragende Künstlerinnen, Dzvinka Pinchuk, Karina Synytsia und Maria Matiashova, um über die Auswirkungen des Krieges auf ihre Kunst zu sprechen. Ihre Erfahrungen und Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Kunst eine Form des Widerstands darstellt. Pinchuk reflektiert über das Muttersein im Krieg, während Synytsia vertrocknete Pflanzen als Metapher für unterbrochenes Leben nutzt. Solche Künstlerinnen verlangen nach internationaler Aufmerksamkeit für ihre Kultur und die schmerzlichen Veränderungen, die sie erlebt haben ifa.
Ein weiteres bemerkenswertes Projekt ist das „Women Artists in War“, das die Sichtweise von Künstlerinnen auf den Krieg in der Ukraine beleuchtet. Auf der Plattform „Secondary Archive“ werden seit Februar 2022 die Arbeiten von 50 ukrainischen Künstlerinnen präsentiert. Diese Initiative gibt Hoffnung und eine Stimme, während sie gleichzeitig die Herausforderungen des kreativen Schaffens im Kontext des Krieges thematisiert. Kateryna Iakovlenko und andere Künstlerinnen beleuchten in ihren Werken die Dissonanz zwischen Trauer über den Krieg und den kleinen Freuden des Lebens, wie dem Erwartung eines Kindes Amnesty berichtet.
Was bleibt, wenn alles unsicher ist? Diese Frage beschäftigt viele Künstlerinnen in der Ukraine. Sie streben danach, nicht nur ihre eigene Realität zu dokumentieren, sondern auch durch ihre Kunst einen Dialog über Solidarität und die Macht der Gemeinschaft zu fördern. Während sie gegen die Widrigkeiten des Krieges ankämpfen, sind sie sich der Stärke bewusst, die in ihrem kreativen Ausdruck liegt.