Alarmierender Anstieg der Aufstocker in Hamburg – Handlungsbedarf jetzt!

Steigende Zahl der Aufstocker in Hamburg: 2024 erstmals Anstieg der Bürgergeldbezieher, Reformen für Mindestlohn gefordert.

Steigende Zahl der Aufstocker in Hamburg: 2024 erstmals Anstieg der Bürgergeldbezieher, Reformen für Mindestlohn gefordert.
Steigende Zahl der Aufstocker in Hamburg: 2024 erstmals Anstieg der Bürgergeldbezieher, Reformen für Mindestlohn gefordert.

Alarmierender Anstieg der Aufstocker in Hamburg – Handlungsbedarf jetzt!

In Deutschland wird die Lage für viele Beschäftigte immer prekärer. Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Zahl der Aufstocker, also der erwerbstätigen Personen, die zusätzlich zum Lohn Bürgergeld beziehen, im Jahr 2024 erstmals wieder gestiegen ist. Laut Boyens Medien ist dies eine alarmierende Entwicklung, die insbesondere die Sozialpolitiker auf den Plan ruft.

In Hamburg allein bezogen bereits im Jahr 2022 rund 26.200 Menschen Bürgergeld, was einen Anstieg von über vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Cansu Özdemir, Bundestagsabgeordnete der Linken, bezeichnete diese Situation als skandalös und fordert eine Reaktion der Politik und eine Erhöhung des Mindestlohns auf mindestens 15 Euro pro Stunde.

Immer mehr Menschen betroffen

buergergeld.org. Dies betrifft rund 15 % aller Bürgergeld-Haushalte. Ein Großteil dieser Aufstocker arbeitet in Minijobs oder hat einen Teilzeitjob mit geringen Stundenanzahlen. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass etwa zwei Drittel der Aufstocker deutlich unter dem Durchschnittslohn verdienen. Hauptgründe für die Inanspruchnahme von Aufstockungen sind niedrige Stundenlöhne und steigende Wohnkosten.

Die staatlichen Ausgaben für aufstockende Leistungen der Jobcenter sind von 6,19 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf 6,99 Milliarden Euro im Jahr 2024 gestiegen. In Summe erhielt Deutschland für Bedarfsgemeinschaften mit erwerbstätigen Bürgergeld-Beziehern insgesamt 11,61 Milliarden Euro. Die Bundesregierung ist sich der Problematik bewusst; dennoch sind die Reaktionen auf die Entwicklungen bisher zögerlich.

Politische Reaktionen

Die Debatte um einen höheren Mindestlohn ist in vollem Gange. Die Mindestlohnkommission plant eine stufenweise Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns – zunächst auf 13,90 Euro ab dem 1. Januar 2024, und auf 14,60 Euro bis zum 1. Januar 2027. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) beabsichtigt, diese Empfehlungen umzusetzen. Doch die Arbeitgeberverbände warnen vor möglichen Arbeitsplatzrisiken bei einer Erhöhung.

Die Linke sieht in den steigenden Zahlen der Aufstocker einen klaren Handlungsbedarf und pocht auf einen Mindestlohn von 15 Euro, um die Menschen vor der Armut zu schützen. Cem Ince, ein weiterer Abgeordneter der Linken, unterstützt diese Forderung laut Angaben von Tagesschau und sieht die aktuellen Zahlen als Argument, die Rahmenbedingungen für Beschäftigte zu verbessern.

Die Diskussion um faire Löhne und die Deckung des Lebensunterhalts wird in den kommenden Monaten wohl weiterhin an Fahrt aufnehmen, denn ein Job allein genügt nicht mehr, um aus der Hilfeabhängigkeit herauszukommen. Die Zeit drängt, da viele Menschen in Deutschland auf die Unterstützung des Staates angewiesen sind, obwohl sie tagsüber hart arbeiten.