Preise für Erdgas-Tanken in Lübeck und Kiel stark unterschiedlich!

Preise für Erdgas-Tanken in Lübeck und Kiel stark unterschiedlich!
Tankstellenpreise für Erdgas (CNG) in Norddeutschland präsentieren sich in einem bunten Mischmasch, der für viele Autofahrer zum Rätsel wird. Besonders in Lübeck und Kiel zeigen sich teils erhebliche Preisunterschiede, wie eine aktuelle Stichprobe bei einem Vergleichsportal von ln-online belegt. Während in Lübeck das Kilogramm CNG an drei Tankstellen stolze 173,9 Cent kostet, zahlt man in Kiel nur 145,9 Cent. Ein Preisunterschied, der sich sehen lassen kann und Autofahrer zum Tanken in die Nachbarstadt locken könnte.
Die Stadtwerke Lübeck Energie, die als einziger Anbieter in Lübeck fungieren, sind für das Angebot an drei Tankstellen verantwortlich. Dazu gehören die Avia-Tankstelle bei der Lohmühle, die Citti-Tankstelle in Herrenholz und die Hem-Tankstelle in der Geniner Straße. „Trotz wirtschaftlicher Unattraktivität bleibt das CNG-Angebot aufrechterhalten“, betont Pressesprecher Tim Krawczyk. Transparenz bei der Preisgestaltung gibt es allerdings nicht, da wettbewerbsrechtliche Gründe hier ein Wörtchen mitzureden haben.
Regionale Unterschiede und Herausforderungen
In anderen Städten sieht es nicht viel anders aus: In Mölln liegt der Preis bei 165,9 Cent und in Oldenburg bei 161,9 Cent. Die Preise variieren also je nach Standort erheblich. Wie ADAC erklärt, sind die Preise für CNG regional unterschiedlich und werden vom jeweiligen Erzeuger kalkuliert. Dies macht den Markt für CNG so frei und dynamisch im Vergleich zu Super- oder Dieselkraftstoffen, deren Preise oftmals von großen Konzernen bestimmt werden. Ein Umstand, der das Tanken mit Erdgas für viele Autofahrer nicht gerade einfacher macht.
In den letzten Jahren ist die Anzahl der CNG-Tankstellen in Deutschland kontinuierlich zurückgegangen. Anfang 2023 zählte man lediglich 780 CNG-Anlagen – ein Tiefstand, der seit 2008 nicht mehr erreicht worden ist. Der Bundesverband freier Tankstellen erwartet sogar einen weiteren Rückgang des Angebots, da die E-Mobilität bei Tankstellenbetreibern zunehmend an Priorität gewinnt. Aral und Shell reduzieren bereits ihr CNG-Angebot und setzen stattdessen auf Elektromobilität.
Ein Auslaufmodell?
Ein Trend, der sich auch in den Neuzulassungen von CNG-Fahrzeugen zeigt. 2022 brachen die Zahlen um mehr als die Hälfte ein – von knapp 4000 auf rund 1800 Neuzulassungen. Autohersteller wie der VW-Konzern haben bereits die Produktion von CNG-Modellen eingestellt, was die Situation für CNG-Fahrer noch ungemütlicher macht. So wurden Anfang 2023 nur noch rund 81.000 CNG-Fahrzeuge in Deutschland gezählt, was gerade mal 0,2 Prozent des gesamten Pkw-Bestands ausmacht.
Birgit-Maria Wöber, Sprecherin im CNG-Club, hebt hervor, dass es dennoch wichtig ist, nachhaltige und regenerative Kraftstoffe zu fördern. Das Ziel des CNG-Clubs sei es, 100 Prozent Bio-Methan an allen Tankstellen in Deutschland anzubieten. Doch ob das in Anbetracht der abnehmenden Fahrzeugverfügbarkeit und Tankstellenzahl realisiert werden kann, bleibt abzuwarten.
Währenddessen hat DHL kürzlich 500 CNG-Fahrzeuge für den Zustellverkehr angeschafft, was zeigt, dass es noch Bestrebungen gibt, CNG als umweltfreundliche Alternative zu etablieren. Doch die Frage bleibt: Wie lange wird dieser Antrieb noch eine relevante Rolle im Verkehr spielen? Die Herausforderungen sind groß, und die Konkurrenz zur E-Mobilität wird nicht geringer.