Neuer Behindertenbeirat in Lübeck: Wählen Sie Ihre Stimme!

Am 30. Juni 2025 wählt Lübeck einen neuen Behindertenbeirat. 22 Kandidaten setzen sich für die Inklusion von 26.000 Menschen mit Behinderung ein.

Am 30. Juni 2025 wählt Lübeck einen neuen Behindertenbeirat. 22 Kandidaten setzen sich für die Inklusion von 26.000 Menschen mit Behinderung ein.
Am 30. Juni 2025 wählt Lübeck einen neuen Behindertenbeirat. 22 Kandidaten setzen sich für die Inklusion von 26.000 Menschen mit Behinderung ein.

Neuer Behindertenbeirat in Lübeck: Wählen Sie Ihre Stimme!

In der Hansestadt Lübeck steht eine wichtige Wahl bevor: Am 30. Juni 2025 werden die Bürger:innen einen neuen Behindertenbeirat wählen. Der bestehende Beirat, der seit fünf Jahren aktiv ist und rund 26.000 Menschen mit Behinderungen vertritt, hat sich in dieser Zeit als entscheidende Stimme für die Belange der betroffenen Personen etabliert. Die neue Amtsperiode bringt einige Veränderungen mit sich: Der Beirat wird von ursprünglich 8 auf künftig 12 Sitze erweitert, wobei auch gesetzliche Vertreter:innen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen ein Teil des Gremiums werden sollen. Am Montag sind die Lübecker:innen eingeladen, ihre Stimme abzugeben und an dieser wichtigen Wahl teilzunehmen, die im Rathaus in der Großen Börse um 15 Uhr stattfindet. Wer teilnehmen möchte, benötigt einen gültigen Personalausweis sowie einen Nachweis über den Grad der Behinderung, da zur Wahl zugelassen sind nur Menschen mit einem Behinderungsgrad von mindestens 20, die seit mindestens drei Monaten in Lübeck wohnen.

Insgesamt haben sich 22 Kandidat:innen für die Wahl zur Verfügung gestellt, darunter 7 Frauen – zwei davon als gesetzliche Vertreterinnen – und 15 Männer, von denen ebenfalls einer als gesetzlicher Vertreter auftritt. Gewählt werden die sechs Bewerber:innen der beiden Geschlechter, die die meisten Stimmen erhalten. Besonders erwähnenswert ist, dass die Arbeit des Behindertenbeirats ehrenamtlich und parteipolitisch neutral erfolgt, um die Belange aller behinderten Bürger:innen objektiv zu vertreten.

Funktionen und Herausforderungen des Beirats

Der Behindertenbeirat hat vielfältige Aufgaben, die sich hauptsächlich auf die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen konzentrieren. Er hat das Rede- und Antragsrecht in der Bürgerschaft sowie den politischen Fachausschüssen und fördert die Mitsprache bei der Erstellung einer barrierefreien Umwelt. Dies umfasst unter anderem die Planung öffentlicher Räume, der Nahverkehrsgestaltung sowie die Durchsetzung strikter Regelungen, um Gefahren für gehbehinderte und sehbehinderte Menschen zu minimieren, wie beispielsweise beim Abstellen von Elektrorollern.

Lübeck reagiert damit auf die Bedürfnisse und Herausforderungen, die Menschen mit Behinderungen im täglichen Leben begegnen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Einführung von 35 neuen Sharingstationen für Elektroroller in der Innenstadt und rund um den Hauptbahnhof, die Anfang Juli in Betrieb gehen sollen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Mobilität und Selbstständigkeit von Menschen mit Behinderung zu fördern und damit ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu verbessern.

Politische Rahmenbedingungen und Inklusion

Der aktuelle Behindertenbeirat hat mehr Rechte und Einflussmöglichkeiten auf die politische Entscheidungsfindung, als es der vorherige Behindertenrat hatte. Dies wurde auf Beschluss der Bürgerschaft im Jahr 2020 in einer öffentlichen Wahlversammlung festgelegt. Die regelmäßigen Sitzungen des Beirats finden in der Regel jeden zweiten Mittwoch im Monat statt, wo wichtige Themen erörtert und Entscheidungen getroffen werden. Die Gespräche sind auch für interessierte Bürger:innen zugänglich, die Kontakt zur Geschäftsstelle des Beirats aufnehmen können.

Insgesamt spiegeln auch nationale Initiativen den Trend zur Verbesserung der Lebensbedingungen für Menschen mit Beeinträchtigungen wider. Der Teilhabebericht der Bundesregierung, der in jeder Legislaturperiode erstellt wird, zeigt klar auf, dass es in verschiedenen Lebenslagen wie Bildung und Erwerbsarbeit Handlungsbedarf gibt. Rund 90 % der Menschen mit Behinderungen sehen dringenden Bedarf zur Verbesserung der Barrierefreiheit. Der Aufruf zur Mitgestaltung und Teilhabe ist also auch auf lokaler Ebene von zentraler Bedeutung, um diese Herausforderungen anzugehen – ein Ziel, dem der neue Behindertenbeirat verpflichtet ist.

Für weitere Informationen steht die Geschäftsstelle des Behindertenbeirats unter der Telefonnummer (0451) 122-4511 oder per E-Mail an behindertenbeirat@luebeck.de zur Verfügung. Der Weg zur Verbesserung der Teilhabe und Inklusion ist ein gemeinsames Unterfangen, und jede Stimme zählt in der kommenden Wahl.