Waffensammler aus Nordfriesland: Prozessabwehr oder Täuschung der Behörden?

Im Prozess gegen Peter Frank, Waffensammler aus Nordfriesland, werfen Betrugsverdacht und Waffengesetzverstöße Fragen auf.

Im Prozess gegen Peter Frank, Waffensammler aus Nordfriesland, werfen Betrugsverdacht und Waffengesetzverstöße Fragen auf.
Im Prozess gegen Peter Frank, Waffensammler aus Nordfriesland, werfen Betrugsverdacht und Waffengesetzverstöße Fragen auf.

Waffensammler aus Nordfriesland: Prozessabwehr oder Täuschung der Behörden?

In Nordfriesland brodelt es, denn der Fall des Waffensammlers Peter Frank sorgt für mächtig Aufregung. Die Gerichte und Behörden haben in den letzten Jahren ordentlich Staub aufgewirbelt, was in einem aktuellen Prozess gegen den 68-Jährigen gipfelte. Frank, ein passionierter Waffensammler aus Schwesing, sah sich aufgrund angeblicher Verstöße gegen das Waffengesetz an einem unvorhergesehenen Scheideweg. Wie t-online.de berichtet, wurde das Verfahren gegen ihn eingestellt, da die Vorwürfe letztlich als unbegründet erwiesen wurden.

Doch die Hintergründe sind komplex: Über einen Zeitraum von mehr als sieben Jahren wurde Frank mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Bereits 2017 wollte die Waffenbehörde ihm etwa 1.000 Waffen abnehmen, nachdem er beschuldigt wurde, gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen zu haben. Seither hat sich die Lage nicht entspannt. Laut interner Kommunikation des Kreises Nordfriesland, die ans Licht kam, sollen sogar Überlegungen angestellt worden sein, eine falsche Behauptung aufzustellen, die besagen sollte, die Waffen seien von der Behörde beschlagnahmt und nicht mehr im Besitz von Frank. Man kann sich fragen: Was steckt dahinter?

Ein hoher Einsatz

Die Waffen, die bei der Durchsuchung sichergestellt wurden, sind so vielfältig wie die Vorwürfe selbst. Unter anderem wurden ein demilitarisiertes Maschinengewehr der Wehrmacht sowie diverse Waffenteile und Munition gefunden. Dies zeigt: Da ging es nicht nur um ein paar alte Stücke im Regal. Und wie n-tv.de berichtet, hat der Prozess eine lange Vorgeschichte. Der ursprüngliche Verhandlungsauftakt im September 2022 musste wegen Krankheit verschoben werden, und auch der zweite Anlauf im April 2023 wurde durch einen Antrag auf Ablehnung der Richterin gestoppt.

Die rechtlichen Auseinandersetzungen scheinen sich also in die Länge zu ziehen, was auch an der scheinbaren Befangenheit der Richterin und Manipulationsvorwürfen von Seiten der Polizei liegt. Der Fall hat zudem das Interesse des Innen- und Rechtsausschusses des Schleswig-Holsteinischen Landtags geweckt, der nun die Ereignisse rund um Frank genauer unter die Lupe nimmt.

Befangenheit und Manipulation?

Gleichzeitig bleibt die Frage im Raum, wie viele der beschlagnahmten Waffen überhaupt noch existieren. Eine scharfe Waffe, die von der Polizei nicht als solche erkannt wurde, tauchte jüngst in Süddeutschland auf, während der Verbleib von etwa 150 weiteren Schusswaffen ungewiss ist. Die Problematik rund um die gesetzliche Stellung der Waffen und deren Vernichtung umfasst zahlreiche Facetten, die bis zur fragwürdigen Aufbewahrung der Asservate reichen und einen regelrechten Sturm der Entrüstung bei den Bürgern ausgelöst haben.

Franks Anwalt begehrte nach dem Verfahren letzten Endes auf und bezeichnete die Entscheidung des Gerichts, die Anklage gegen Frank einzustellen, zwar als beinahe Freispruch, doch das Thema bleibt brisant. Im November 2023 war der Fokus darauf gerichtet, einige der noch lagenden Waffen zurückzugeben. Ein externer Anwalt des Kreises erhebt dabei Bedenken, dass Frank im Streit um die Waffen tatsächlich im Vorteil sein könnte. Sollte es nicht an die Öffentlichkeit gelangen, was wirklich vor sich geht, bleibt die Unsicherheit erst einmal bestehen.

Die Leidenschaft eines Waffensammlers, die Herausforderungen im rechtlichen Bereich und mögliche Manipulationen durch Behörden – die Entwicklungen rund um Peter Frank sind nur der sichtbare Teil eines größeren Problems, das nicht zuletzt auch die örtlichen Behörden belastet. Die kommenden Verhandlungstage versprechen, noch interessanter zu werden.