ÖPNV-Krise in Rendsburg: Bus-Konvoi macht auf Sorgen aufmerksam!

ÖPNV-Krise in Rendsburg: Bus-Konvoi macht auf Sorgen aufmerksam!
Am Mittwoch fand in Rendsburg der OVN-Aktionstag statt, der im Fokus der Aufmerksamkeit stand. Der Anlass war nicht nur festlich, sondern auch drängend. Rund 50 plakatierte Linienbusse durchquerten die Stadt, um auf die angespannten finanziellen Rahmenbedingungen der ÖPNV-Unternehmen im Kreis Rendsburg-Eckernförde und Umgebung aufmerksam zu machen. Durch diesen Bus-Konvoi wurde klar, dass hier Handlungsbedarf besteht. Der Vorsitzende des Omnibus Verbands Nord e.V., Klaus Schmidt, machte in klaren Worten deutlich, dass viele Unternehmen in existenzielle Schwierigkeiten geraten sind, da landesweit jährliche Defizite von vier bis fünf Millionen Euro beklagt werden.
Die Situation spitzt sich weiter zu: Eine Vielzahl von Faktoren trägt dazu bei, dass die Unternehmen im Schienen- und Straßenverkehr unter Druck geraten. Neben der Corona-Pandemie und der hohen Inflation sind auch die Folgen der russischen Invasion in der Ukraine spürbar. Diese Rahmenbedingungen bringen nicht nur die finanziellen Spielräume ins Wanken, sondern beschäftigen auch die Fahrgäste, für die die Preise bereits erhöht wurden. „Die Fahrpreise steigen, und viele zeigen kein Verständnis dafür“, berichtet ein Branchenexperte, was laut der Plattform Zukunft Mobilität zukunft-mobilitaet.net auch mit der ungewissen Zukunft der ÖPNV-Finanzierung zusammenhängt.
Aktionsziel und Forderungen
Der zentrale Punkt des Aktionstags war die Übergabe von klar formulierten Forderungen an den Kreis Rendsburg-Eckernförde. Der OVN erwartet eine zügige und nachhaltige Wiederherstellung von Leistung und Gegenleistung. Dies sei dringend notwendig, um den nicht nur in Rendsburg, sondern in ganz Deutschland gefährdeten ÖPNV aufrechtzuerhalten. Nina Fiedler, die stellvertretende Landrätin und Kreisdirektorin, zeigte bei der Veranstaltung Verständnis für die Problematik der betroffenen Unternehmen und deren Mitarbeiter.
Ein großes Augenmerk liegt auch auf den langfristigen Verkehrsverträgen, die in vielen Fällen noch bis zu sechs Jahre laufen. Diese basteln den Unternehmen die Hände gebunden, während die Kosten durch steigende Löhne und nicht in vollem Umfang erstattete Arbeitszeitverbesserungen ansteigen. Hier hofft der OVN auf politische Unterstützung für die hohen Forderungen der Gewerkschaft ver.di, die notwendig ist, damit kein Unternehmen auf der Strecke bleibt.
Die Rolle der Busunternehmen
Die betroffenen Busunternehmen arbeiten bereits an der Optimierung ihrer Kostenseite, sind jedoch mit immensem Fahrpersonalmangel und hohen Aufwendungen konfrontiert. Einige Firmen finanzieren den laufenden Schülerverkehr aus eigener Tasche, was die prekäre Lage nur noch verstärkt. Die Schwierigkeiten sind kein Einzelfall, denn laut dbregiobus-nord.de geht es vielen Verkehrsanbietern ähnlich, die ebenfalls um ihre Existenz kämpfen.
Doch was kommt als nächstes? Wenn sich an der finanziellen Schieflage nichts ändert, könnte dies zur Aufgabe von Linien- und Schülerverkehren führen. Der OVN sieht die Notwendigkeit, die gestiegenen Kosten in Verkehrsverträgen zu berücksichtigen, denn die Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs ist bekanntlich komplex und wenig transparent.
„Die Qualität und Zuverlässigkeit des ÖPNV sind gefährdet“, so Schmidt. Die Erhöhungen von Entgelten stagnieren derweil, was ein weiteres Problem für die Busunternehmen darstellt. Die Lücke zwischen Kosten und Einnahmen wird sich voraussichtlich bis zum zweiten Halbjahr 2025 weiter vergrößern, was in der Branche alarmiert wird. Die Bereitschaft zur Veränderung und Reformen ist also dringend geboten, wenn der ÖPNV auch in Zukunft ein verlässlicher Partner für die Menschen in den Städten und Gemeinden sein soll.
Die Signale aus Rendsburg sind klar: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, das Augenmerk auf die Probleme der ÖPNV-Unternehmen zu richten und Lösungen zu finden, bevor es zu spät ist.