Kein Bunker in Schleswig-Holstein: Alarmierende Sicherheitslage!

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Schleswig-Flensburg: Gefahren durch Russland – nur 14 Schutzanlagen in SH einsatzbereit. Neue nationale Schutzraumstrategie in Arbeit.

Schleswig-Flensburg: Gefahren durch Russland – nur 14 Schutzanlagen in SH einsatzbereit. Neue nationale Schutzraumstrategie in Arbeit.
Schleswig-Flensburg: Gefahren durch Russland – nur 14 Schutzanlagen in SH einsatzbereit. Neue nationale Schutzraumstrategie in Arbeit.

Kein Bunker in Schleswig-Holstein: Alarmierende Sicherheitslage!

In den letzten Monaten hat die Sicherheitslage in Europa wieder mehr in den Fokus gerückt. Vor allem der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat Fragen zum Zivilschutz aufgeworfen. Umso alarmierender sind die jüngsten Zahlen aus Schleswig-Holstein, die das Kieler Innenministerium auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion veröffentlicht hat. Laut KN Online sind im Bundesland aktuell keine Bunker einsatzbereit.

Die Probleme ziehen sich bis zu den Wurzeln des Zivilschutzzesystems. Seit 2007 wurden bundesweit zahlreiche öffentliche Schutzräume sukzessive abgebaut. In Schleswig-Holstein sind lediglich 600 Schutzanlagen vorhanden, die jedoch nicht mehr genutzt werden können. Der Fokus hat sich inzwischen verändert: Ein effektiver Schutz könne heutzutage nicht mehr durch alte Bunkeranlagen gewährleistet werden, so das Innenministerium.

Änderungen im Schutzkonzept

Ein zentraler Punkt in der neuen Sicherheitsstrategie ist die Erarbeitung einer nationalen Schutzraumstrategie durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Diese Strategie sieht vor, öffentliche Gebäude und private Immobilien als mögliche Schutzorte zu identifizieren. Dazu zählen zum Beispiel Tiefgaragen, U-Bahnhöfe oder Kellerräume. Hilfe soll auch durch Warn- und Kartendienste auf Smartphones geleistet werden, um den Bürgern den nächstgelegenen Zufluchtsort zu zeigen.

In Schleswig-Holstein umfassten die alten Schutzräume ehemals 47 öffentliche Anlagen mit fast 39.000 Plätzen. Aktuell sind lediglich 14 dieser Anlagen noch unter einer Zivilschutzbindung. Ministerpräsident Daniel Günther fordert einen besseren Schutz für Deutschland, besonders für Schleswig-Holstein als wichtigen Ostseeanrainer und NATO-Drehscheibe. Die genauen Standorte dieser Schutzeinrichtungen werden aus sicherheitsrechtlichen Gründen nicht publik gemacht.

Kritik und Handlungsbedarf

Der FDP-Innenpolitiker Bernd Buchholz hat in diesem Zusammenhang die Landesregierung kritisiert. Seiner Meinung nach geht viel zu wenig schnell bei der Identifizierung neuer Zufluchtsorte. Die Forderung nach einer zügigen Ertüchtigung der verbleibenden Schutzanlagen wird lauter, denn alle Zivilschutzanlagen in Deutschland müssen vor einer Nutzung erst entsprechend ausgestattet werden. Das inkludiert die Bereitstellung von Feldbetten, sanitären Anlagen sowie lebensnotwendigen Gütern wie Wasser und Lebensmitteln.

Auf bundesweiter Ebene plant das BBK zudem, eine Million Schutzplätze in Deutschland einzurichten, um besser auf Krisensituationen vorbereitet zu sein. Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig es mittlerweile ist, sich effektive Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung zu überlegen. Die Änderungen der Sicherheitslage nach dem Kalten Krieg und der jüngste militärische Konflikt verdeutlichen, dass alte Konzepte kaum noch greifen.

Die Entwicklung hin zu mehr Sicherheitsvorkehrungen ist also unabdingbar. Dies gilt nicht nur für Schleswig-Holstein, sondern für ganz Deutschland, wo aktuell gerade einmal 579 öffentliche Schutzräume mit insgesamt 477.593 Schutzplätzen existieren. Doch wie bereits erwähnt, sind diese nur eingeschränkt nutzbar.

Abschließend bleibt festzuhalten: Die Debatte um den Zivilschutz ist wieder hochaktuell. Die Frage bleibt, ob die Verantwortlichen die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft schnell genug erkennen und darauf reagieren können.