Optimismus in Schleswig-Holstein: Interessenten für Northvolt-Fabrik in Heide!
Schleswig-Holstein: Ministerpräsident Daniel Günther bleibt optimistisch über Batteriefabrik in Heide trotz Northvolt-Insolvenz.

Optimismus in Schleswig-Holstein: Interessenten für Northvolt-Fabrik in Heide!
Ein Lichtblick in der Krisenstimmung rund um Northvolt: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther bleibt optimistisch, was den Bau einer Batteriefabrik in Heide betrifft, und bringt gute Nachrichten, trotz der Insolvenz des Unternehmens. Er betont, dass es Interessenten für die Fabrik gebe, über die jedoch nicht zu viel öffentlich gesprochen werden solle. In einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung äußerte er, dass die Produktion von Batteriezellen in Schleswig-Holstein durchaus realistisch sei.
Die Zukunft der geplanten Fabrik ist nach wie vor ungewiss, nachdem Northvolt im März 2023 Insolvenz anmeldete. Der Bund hat bereits eine dreistellige Millionensumme in das Projekt investiert und die EU-Kommission genehmigte Anfang 2024 Fördermittel in Höhe von rund 700 Millionen Euro, die bisher jedoch noch nicht ausgezahlt wurden. Das Gelände in Heide gilt als attraktiv, da es Zugang zu erneuerbaren Energien und grünem Strom bietet, was für die Mobilität der Zukunft von zentraler Bedeutung ist.
Ein unerwartetes Übernahmeangebot
Inmitten dieser unklaren Lage gibt es erste Hoffnungsschimmer. Northvolt hat ein unverbindliches Übernahmeangebot von einem unbekannten internationalen Investor erhalten. Dies könnte der Auftakt für konkrete Verhandlungen sein, wie der Insolvenzverwalter Mikael Kubu im schwedischen Radio vermeldete. Allerdings bleiben viele Fragen offen, insbesondere die Auswirkungen dieses Angebots auf den Standort der Fabrik in Heide, wie NDR berichtet. SPD-Politiker Kianusch Stender fordert von der Landesregierung Klarheit über die Situation.
Die Schuldenlast von Northvolt ist beträchtlich und beläuft sich auf etwa 80 Milliarden Kronen (ca. 7,2 Milliarden Euro). Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist als nachgeordneter Gläubiger gelistet, was bedeutet, dass sie voraussichtlich keine Rückzahlung ihres 600 Millionen Euro-Darlehens erwarten kann. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen hebt die attraktiven Bedingungen für Investoren am Standort hervor, wie die Genehmigungslage und den Zugang zu erneuerbaren Energien. Ein neues Gutachten von PwC zu Northvolt hat zudem kritische Anmerkungen zu der bisherigen Informationspolitik der Landesregierung gemacht.
Die Auswirkungen der Insolvenz
Die Insolvenz von Northvolt hat nicht nur direkte Folgen für die Fabrik in Heide, sondern betrifft auch die gesamte europäische Autoindustrie. Northvolt galt als europäisches Pendant zu großen Herstellern aus China und Südkorea, doch ein finanzieller Engpass, bedingt durch steigende Kapitalkosten und schwache Nachfrage nach E-Autos, setzte dem Unternehmen zu. In einem Bericht von ZDF wird deutlich, dass dieser Umstand auch Auswirkungen auf die Rückzahlungsansprüche der KfW hat. Sollte der Kredit nicht zurückgezahlt werden, müssten Bund und Land jeweils bis zu 300 Millionen Euro übernehmen.
Günther und andere politische Vertreter sind sich einig, dass die Batteriezellenproduktion eine Schlüsselrolle für die Unabhängigkeit Europas von ausländischen Herstellern spielt. Auch wenn die Unsicherheiten noch groß sind, arbeitet Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bereits an Lösungen, um das Werk in Heide zukunftssicher zu machen.