Stocksee in der Kiesfalle: Gemeindebürger fordern mehr Abstand!

Stocksee plant große Kiesabbauflächen, die Entwicklungsmöglichkeiten gefährden. Bedenken in der Gemeinde werden diskutiert.

Stocksee plant große Kiesabbauflächen, die Entwicklungsmöglichkeiten gefährden. Bedenken in der Gemeinde werden diskutiert.
Stocksee plant große Kiesabbauflächen, die Entwicklungsmöglichkeiten gefährden. Bedenken in der Gemeinde werden diskutiert.

Stocksee in der Kiesfalle: Gemeindebürger fordern mehr Abstand!

Der Kiesabbau in Stocksee sorgt für rege Diskussionen und beträchtliche Sorgen in der Gemeinde. Wie die Kieler Nachrichten berichtet, sieht der aktuelle Regionalplanentwurf von Schleswig-Holstein große Abbauflächen für Kies und Sand vor, die bis weit an die Ortslage reichen. Diese Planung wirft bei den Bürgerinnen und Bürgern Bedenken auf, da die Gefahr besteht, dass eine Kraterlandschaft entsteht und die Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde stark eingeschränkt werden.

Insgesamt sollen etwa ein Drittel von Stocksee als Kiesabbaufläche ausgewiesen werden, was nahezu 390 Hektar entspricht und rund 35 Prozent der Gemeindefläche einnimmt. Bürgermeister Dirk Jaetzel bestätigte, dass im Regionalplan Prioritätsflächen für den Kiesabbau festgelegt sind, die sich negativ auf die zukünftige Bebauung auswirken können. Ein weiterer Aspekt sei, dass die geplanten Wohngebiete nur 80 Meter von diesen Rohstoffreserven entfernt liegen.

Bedenken der Gemeinde

Die Sorgen der Gemeinde sind vielfältig: Es wird befürchtet, dass die ansteigende Lkw-Dichte den Verkehr und die Lebensqualität bezogen auf Staub- und Lärmbelastung erheblich beeinträchtigt. Bei einer Informationssitzung hatten die Anwohner ihre Bedenken geäußert. Jaetzel hob hervor, dass der Kiesabbau nicht verhindert werden kann, jedoch eine verträgliche Umsetzung zwingend notwendig sei.

Des Weiteren plant die Gemeinde einen Teilflächennutzungsplan, um den Kiesabbau gezielt zu steuern und Rekultivierungsmaßnahmen sicherzustellen. Ein weiteres Drittel der Fläche ist als „Kernbereich Erholung“ vorgesehen, wobei hier eine Ausweisung von Flächen für Photovoltaikanlagen behindert werden könnte. Der Bürgermeister kritisiert zudem, dass Flächen mit belastetem Kies als Erholungsgebiet ausgewiesen werden sollen, was die Situation nicht vereinfacht.

Die Situation bleibt angespannt

Zusätzliche Bedenken kommen von einer nahegelegenen Schweinemastanlage, die Geruchsbelästigungen mit sich bringen könnte. Jaetzel zeigte sich nach einem Gespräch im Innenministerium optimistisch, dass die Bedenken der Gemeinde ernst genommen werden. Dennoch schränkt die aktuelle Planung die Gestaltungsmöglichkeiten auf 70 Prozent des Gemeindegebiets erheblich ein. “Da liegt was an” – an dieser Stelle ist es wichtig, die Zukunft Stocksees im Blick zu behalten.

Die Situation in Stocksee lädt zum Nachdenken ein und zeigt, wie wichtig die Balance zwischen Rohstoffabbau und Gemeindeentwicklung ist. Es bleibt zu hoffen, dass die Bedenken der Bevölkerung bei den Planungen Berücksichtigung finden und Lösungen gefunden werden, die für alle Beteiligten tragbar sind.

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