Niedersachsens Firmen blicken sorgenvoll in die Zukunft: Kein Optimismus!

Niedersachsens Firmen blicken sorgenvoll in die Zukunft: Kein Optimismus!
Niedersachsens Wirtschaft zeigt im Sommer 2025 ein Bild der Stagnation. Laut einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHKN) blicken die Unternehmer hereingehe zuversichtlich. Von den rund 2.400 befragten Betrieben bewerten nur 21% die Lage als gut, während 54% sich mit der aktuellen Situation zufrieden geben und 24% sie als schlecht einordnen. Diese Entwicklung wird durch ein allgemeines Misstrauen gegenüber den politischen Rahmenbedingungen verstärkt. Nur 13% der Unternehmen hegen Hoffnung auf eine baldige Verbesserung, während die Mehrheit mit gleichbleibenden Geschäften rechnet.
IHKN-Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt kritisiert die mangelnde Verlässlichkeit der Politik und pocht auf klare Rahmenbedingungen, die für ein prosperierendes Wirtschaftsklima nötig sind. Positiv hervorzuheben ist die Einführung des Industriestrompreises, jedoch ist Bielfeldt der Meinung, dass insbesondere Handel und Dienstleistungen nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Ihre Forderungen umfassen auch eine Reduktion von Bürokratie und echte Strukturreformen in der Sozialversicherung.
Branchen unter Druck
Die wirtschaftliche Unsicherheit hat verschiedene Branchen hart getroffen. Die Wohnungsbaubranche leidet unter hohen Zinsen, während der Großhandel unter Unsicherheiten bezüglich Zöllen zu kämpfen hat. Fast ein Drittel der Unternehmen wartet mit einer pessimistischen Prognose auf: Sie rechnen mit einem Rückgang im Auslandsgeschäft. Diese Sorgen werden durch die anhaltenden handelspolitischen Spannungen, insbesondere in Bezug auf die neuen US-Zollankündigungen, noch verstärkt. Diese könnten die schwache Konjunktur im Euroraum zusätzlich belasten und als Bremse für die wirtschaftliche Entwicklung wirken, wie die Bundesbank feststellt.
Zudem zeigen die Resultate der Umfrage, dass Branchen wie Banken und Zeitarbeitsfirmen mit einer positiveren Zukunft rechnen. Auch energieintensive Unternehmen scheinen etwas optimistischer zu blicken. Ein weiteres Highlight ist, dass rund um Osnabrück im vergangenen Jahr mehr Unternehmen gegründet wurden als anderswo. Dennoch bleibt die grundsätzliche Situation angespannt.
Die Herausforderungen der Zukunft
Die aktuellen Herausforderungen der niedersächsischen Wirtschaft sind vielschichtig. Neben den hohen Zinsen im Wohnungsbau bleibt auch die Unsicherheit im Großhandel ein großes Thema. Wie Bielfeldt anmerkt, kommen Aufträge aus dem Sondervermögen Infrastruktur schlichtweg nicht an. Auch der Rüstungsindustrie steht ein schwieriger Weg bevor: Zwar wurde der Wehretat erhöht und Sicherheitsstahl von der Bundeswehr zertifiziert, was dem Aktienkurs einen Schub von 20% bescherte. Doch die Hindernisse bleiben bestehen, und ein langfristiger Plan ist unabdingbar.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es für Niedersachsens Wirtschaft an der Zeit ist, die Weichen neu zu stellen. Eine klare, verlässliche Politik sowie ein starker Fokus auf Infrastrukturinvestitionen könnten eine Wende herbeiführen. Im Moment bleibt die Situation jedoch auf der Kippe, und ein Umdenken ist dringend erforderlich, um wieder in schwungvolle Fahrwasser zu gelangen.
Für weiterführende Informationen, siehe die Berichte von NDR, n-tv und Bundesbank.