Russlands Wirtschaft vor dem Abgrund: Rezession droht!

Russlands Wirtschaftsminister warnt auf dem Internationalen Wirtschaftsforum vor einer drohenden Rezession und fordert stärkere Unterstützung.

Russlands Wirtschaftsminister warnt auf dem Internationalen Wirtschaftsforum vor einer drohenden Rezession und fordert stärkere Unterstützung.
Russlands Wirtschaftsminister warnt auf dem Internationalen Wirtschaftsforum vor einer drohenden Rezession und fordert stärkere Unterstützung.

Russlands Wirtschaft vor dem Abgrund: Rezession droht!

In einer alarmierenden Einschätzung warnte Russlands Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg vor einer drohenden Rezession. Seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts hat sich die wirtschaftliche Lage des Landes sichtbar abgekühlt, und viele Unternehmer sehen bereits die rote Linie zur Rezession überschritten. Hohe Zinsen trüben die Investitionslaune erheblich, und im dritten sowie vierten Quartal könnten die Investitionen sogar unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Die skeptischen Stimmen nehmen zu, denn nicht nur die Unternehmen spüren die Auswirkungen, sondern auch die Regierungsbehörden sehen sich gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen.

Am 20. Juni hielt Wladimir Putin eine Rede auf demselben Forum, in der er die Herausforderungen der wirtschaftlichen Lage thematisierte. Besonders brisant ist die Forderung Reschetnikows an die russische Zentralbank, mehr Unterstützung für die Unternehmen zu leisten. Zentralbankchefin Elvira Nabiullina verteidigte ihrerseits die Geldpolitik, die trotz der Sanktionen zu einem Wirtschaftswachstum geführt haben soll, unterstützt durch Importverdrängungsprogramme und Kapitalreserven.

Rüstungsindustrie bleibt Zugpferd

Während sich Teile der Zivilwirtschaft mit enormen Herausforderungen konfrontiert sehen – von hohen Kosten und Personalmangel bis hin zu technologischen Rückständen – blüht die Rüstungsindustrie jedoch auf. Sie hat nicht nur ihren Produktionsumfang deutlich erhöht, sondern auch 520.000 neue Stellen geschaffen. Dennoch sind 160.000 Stellen unbesetzt, was auf einen akuten Fachkräftemangel hinweist. Kritiker bemängeln, dass die positive Entwicklung im BIP nicht die tatsächliche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit widerspiegelt oder neue Waren für die Bevölkerung produziert.

Auch die Zahlen belegen diese Version: Die Militärausgaben werden für 2025 erheblich steigen, da der Verteidigungshaushalt um 25 Prozent auf 13,5 Billionen Rubel, etwa 130 Milliarden Euro, angehoben werden soll. Diese Ausgaben machen 7-8 Prozent des russischen BIP aus – ein Rekord in der jüngeren Geschichte des Landes. Im Jahr 2021 lag der Anteil noch bei 3,6 Prozent.

Wirtschaftliche Herausforderungen im Zivilsektor

Die wirtschaftlichen Herausforderungen nehmen aber von Tag zu Tag zu. Die Inflation lag im Oktober 2024 bei 9,7 Prozent und wird von den Sanktionen und fallenden Exportpreisen beeinflusst. Familien kämpfen mit der hohen Belastung, während die Zentralbank die Zinsen angehoben hat, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Diese hohen Zinsen könnten nicht nur zahlreiche Unternehmen in die Insolvenz treiben, sondern auch die Haushaltsfinanzen vor große Probleme stellen.

In der Landwirtschaft zeigt sich ebenfalls ein besorgniserregender Trend. Putins ambitionierte Pläne zur Steigerung der Getreideernte sind in Gefahr, da die Erträge in den letzten Jahren signifikant zurückgegangen sind. Vizepremier Dmitri Patruschew warnt vor dem drohenden Rückgang und spricht von einer notwendigen Korrektur. Von einer Ernte von 170 Millionen Tonnen bis 2030 scheinen wir bis dato weit entfernt zu sein.

Ein Ende der Krise ist bislang nicht in Sicht. Der Optimismus, der vor der Teuerungswelle herrschte, könnte durch die strengen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter getrübt werden. Auch wenn die Kriegsführung weiterhin unberührt von diesen Herausforderungen fortgesetzt wird, bleibt abzuwarten, wie lange die russische Bevölkerung die wirtschaftlichen Rückschläge noch verkraften kann. Der Zugang zu essenziellen Importen ist für die Rüstungsindustrie unerlässlich, während die Zivilbevölkerung um ihre wirtschaftliche Sicherheit bangt.