Stromnetzkollaps in den Niederlanden: Wirtschaftschaos droht!

Stromnetzkollaps in den Niederlanden: Wirtschaftschaos droht!
In den Niederlanden rumort es gewaltig in der Energieversorgung. Das Land hat binnen kürzester Zeit von Gas auf Strom umgeschaltet, aber die Infrastruktur kann da nicht mithalten. Die Region kämpft mit eng geschnittenen Stromnetzen, die es nicht schaffen, den gewachsenen Bedarf zu decken. Laut Welt warten Tausende auf einen Anschluss. Über 11.900 Unternehmen und zahlreiche öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser und Feuerwehrwachen stehen in der Warteschleife. In manchen Regionen wird man wahrscheinlich erst Mitte der 2030er-Jahre ein neues Anschlusskabel anzapfen können.
Besonders alarmierend ist, dass Investitionen in die Stromversorgung ausbleiben könnten, wenn die Unternehmen weiter auf ihre Anschlüsse warten müssen. Die Spitzentechnologie-Region Brainport um Eindhoven hat bereits einige Investitionen verloren, weil die Stromversorgung rationiert wird. Wenn die Politik ihren Kurs nicht ändert, könnte das Wachstum des Landes erheblich gebremst werden. TKP weist darauf hin, dass die Rationierung von Strom der Wahrheit dient: In einem Land, das sich so schnell auf eine grünere Wirtschaft umstellt, kommt das Versorgungsnetz jetzt an seine Grenzen.
Rationierung und Klimaziele
Die Rationierung ist eine direkte Antwort auf die hohe Nachfrage, die durch verschiedene Subventionen, etwa für E-Autos und Wärmepumpen, zusätzlich angeheizt wurde. Die niederländische Regierung verfolgt das Ziel, die EU-Dekarbonisierungsziele zu erreichen und hat in den letzten zehn Jahren einen intensiven Umstieg auf Strom angestoßen, während andere Energiequellen wie Erdgas und Kohle immer mehr stillgelegt werden. Doch der nationale Stromnetzbetreiber Tennet warnt, dass die Modernisierung nicht mit der steigenden Nachfrage Schritt halten kann. Geld ist da, aber alles braucht Zeit, um auf die Schiene zu kommen. Bis 2040 sind Investitionen von ungefähr 200 Milliarden Euro notwendig, lediglich um Kabel und Umspannwerke auszubauen, schätzt die Regierung.
Zusätzlich kommen die hohen Strompreise ins Spiel. Statistiken zeigen, dass die Preise in den Niederlanden etwa 30 Euro pro Megawattstunde höher liegen als in Frankreich. Der Grund? An heißen, sonnigen Tagen bei wenig Wind steigen die Preise, weil die Nachfrage groß und das Angebot begrenzt ist. Die Heinrich-Böll-Stiftung hat zudem aufgezeigt, dass die Wende hin zu erneuerbaren Energien nationale und europäische Energieziele immer mehr nötig macht.
Ein Ausblick auf die Zukunft
Die Politik ist gefordert, und Tennet sowie regionale Netzbetreiber bieten bereits Verträge an, die es Haushalten ermöglichen, Strom außerhalb von Spitzenzeiten günstiger zu beziehen. Im kommenden Jahr sollen sogar spezielle Verträge für große Unternehmen folgen, die ihre Anschlüsse in Spitzenzeiten nicht nutzen dürfen. Diese Maßnahmen sollen helfen, einen bewussteren Umgang mit Energie zu fördern, und werden bereits über Fernseh- und Social-Media-Kampagnen beworben.
Die Herausforderungen für die niederländische Energieversorgung sind klar. Bleibt zu hoffen, dass die verantwortlichen Entscheidungsträger rasch das Ruder herumreißen und die Weichen in die richtige Richtung stellen. Denn eines steht fest: Die Engpässe im Stromnetz sind nicht nur ein lokales Problem, sie sind ein Signal für andere EU-Staaten, die ebenfalls auf den grünen Zug aufspringen wollen. Dort wartet jetzt einiges an Arbeit.