Wirtschaft pro Wehrpflicht: Auch Frauen sollen dienen für Frieden!

Wirtschaft pro Wehrpflicht: Auch Frauen sollen dienen für Frieden!
In Deutschland wird die Debatte um die Wehrpflicht wieder aufgefrischt, und das nicht ohne Grund. Der Fachkräftemangel, der als eines der drängendsten Probleme der deutschen Wirtschaft angesehen wird, zieht gewaltige Schatten auf die Produktivität und den Wohlstand der Nation. Führende Vertreter mehrerer Branchen bringen sich jetzt ins Gespräch, um die alte Wehrpflicht wieder ins Leben zu rufen. Diese Forderung, wie Bild berichtet, könnte einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Frieden und Freiheit leisten, insbesondere im Hinblick auf die aktuellen Spannungen mit Russland.
Oliver Zander, Chef des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, fordert eine Truppenstärke von 260.000 Soldaten, um die Verteidigungsfähigkeit sicherzustellen. Er betont, dass eine Armee mit über 400.000 Soldaten nicht allein durch freiwilligen Wehrdienst erreicht werden kann. „Die wirtschaftlichen Bedürfnisse müssen hinter der Notwendigkeit der Wehrpflicht zurücktreten“, so Zander. Dies steht auch im Einklang mit Christoph Ahlhaus, dem Mittelstandschef, der hervorhebt, dass Wehrpflichtige oft wichtige Fähigkeiten erwerben und als ausgebildete Fachkräfte in die Wirtschaft zurückkehren können.
Politik und Gesellschaft im Gespräch
Der Vorstoß zur Wiedereinführung der Wehrpflicht ist nicht unumstritten. Verteidigungsminister Boris Pistorius hat Pläne für ein neues Wehrpflichtmodell vorgestellt, das darauf abzielt, die Erfassung wehrfähiger Personen, die seit 2011 ausgesetzt wurde, wiederherzustellen. Die Diskussion innerhalb der Koalitionsparteien zeigt, dass die Union ein verpflichtendes Dienstjahr für Männer und Frauen diskutiert, während die SPD und die Grünen eher auf freiwillige Modelle setzen. Es bestehen jedoch breite Einigkeit über die Notwendigkeit eines solchen Dienstes, obwohl der Widerstand in der Ampelkoalition spürbar ist, insbesondere von der Linken und den Grünen.
Aktuell fehlen der Bundeswehr etwa 100.000 Soldaten, um den erforderlichen Personalstand bis 2029 zu sichern. Der Bundestag könnte die Wehrpflicht reaktivieren, indem er den entsprechenden Passus ändert oder einen Spannungs- oder Verteidigungsfall feststellt. Politikwissenschaftler warnen aber vor einer Wiedereinführung in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Stimmung, und Kritiker fordern bessere Rahmenbedingungen für den freiwilligen Dienst.
Der unternehmerische Blick auf die Wehrpflicht
Der Arbeitgeberverband unterstreicht, dass die Wehrpflicht langfristig günstiger für die Volkswirtschaft wäre als eine kriegerische Auseinandersetzung. Zander sieht auch die Integration von Migranten als eine Chance, die deutsche Staatsbürgerschaft erlangt haben, um sich durch Wehr- und Ersatzdienst für ihr neues Heimatland zu engagieren.
Insgesamt ist die Lage klar: Die Bundeswehr plant, bis 2031 auf 203.000 Soldaten anwachsen, was weitere Diskussionen über die Schaffung der notwendigen Kapazitäten für die Ausbildung von Rekruten einschließt. Ein Fragebogen an alljährlich etwa 400.000 junge Männer, die 18 Jahre alt werden, soll helfen, geeignete Kandidaten für den Dienst zu finden, während die Überlegung von Frauen für eine mögliche Dienstpflicht eine Grundgesetzänderung voraussetzt.
Die erneute Diskussion um die Wehrpflicht zeigt, wie wichtig das Thema Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit in der heutigen Zeit ist. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu klären, in welche Richtung die Politik steuern wird. Die Forderungen nach einer Wehrpflicht scheinen in einem widersprüchlichen gesellschaftlichen und politischen Klima zu verhallen, wo jeder Schritt wohlüberlegt sein muss.