Protest gegen Seilbahn-Ausbau: Zukunft des sanften Tourismus gefährdet!

Protest gegen Seilbahn-Ausbau: Zukunft des sanften Tourismus gefährdet!
Aschau im Chiemgau, Deutschland - In Aschau im Chiemgau protestierten Mitglieder von „Mountain Wilderness Deutschland“ gegen den geplanten Ausbau der Kampenwand-Seilbahn. Die Demonstration fand auf rund 600 Metern Höhe statt und wurde von Michael Pröttel, dem Gründer des Vereins, angeführt. Der Protest zielte darauf ab, den sanften Tourismus in der Region zu bewahren und die Natur sowie das Wohlergehen der Einheimischen zu schützen. Mit einem Banner, auf dem „Unsere Berge brauchen keine Geschmacksverstärker!“ stand, machten die Teilnehmer auf die Risiken aufmerksam, die mit der Seilbahnerweiterung verbunden sind. Der geplante Neubau wird als potenzielle Bedrohung für den sanften Tourismus angesehen, den viele Anwohner und Umweltaktivisten befürworten, wie Merker.de berichtet.
Die Kampenwandbahn, die künftig auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden soll, ist fast 70 Jahre alt. Der Ausbau ist seit über acht Jahren geplant und war von zahlreichen Gerichtsverfahren begleitet. Kritiker bemängeln unter anderem, dass die Anpassungen der Naturwaldgrenzen von 2020 und die damit verbundene Ausdehnung der Seilbahn mit einer möglichen „Vetternwirtschaft“ einhergehen könnten, wie auch Alpin.de erläutert. Eric Zbil, Geschäftsführer der Kampenwandseilbahn, wies diese Vorwürfe entschieden zurück und bezeichnete Anpassungen als planerischen Fehler.
Konflikt um die Seilbahn
Die geplante Erneuerung der Seilbahn sieht vor, die alte Gondel durch neue, barrierefreie Gondeln zu ersetzen, die Platz für bis zu acht Personen bieten sollen, im Gegensatz zu den bisherigen vier. Befürworter des Ausbaus argumentieren, dass die neuen Gondeln nicht nur die Wartezeiten verkürzen, sondern auch die Transportkapazität auf bis zu 1.500 Personen pro Stunde erhöhen könnten. Umweltschützer äußern jedoch massive Bedenken. Es wird betont, dass eine Verbreiterung der Liftschneise für den Ausbau notwendig sei, was wiederum die ökologischen Herausforderungen der Region verschärfen könnte. Ein Berufungsantrag der Seilbahnbetreiber gegen ein vorangegangenes Gerichtsurteil, das die Verbreiterung der Liftschneise gestoppt hatte, wurde nun in die zweite Instanz überführt, was die Unsicherheit über den Ausgang des Verfahrens erhöht.
Anwohner berichten von den Verkehrsproblemen, die der bisherige Betrieb der Seilbahn verursacht, während andere wirtschaftliche Vorteile durch den Ausbau erhoffen. Der Konflikt um den Neubau der Kampenwandbahn bleibt angespannt. Pröttel argumentiert, dass der Betrieb der Seilbahn auch ohne große Umbauten attraktiv bleibe. Beispiele für sanften Tourismus, wie die etablierten Ökomodelle im Achental oder die sogenannten Bergsteigerdörfer, zeigen, dass nachhaltige Reisekonzepte bereits erfolgreich umgesetzt werden.
Die Vision des sanften Tourismus
Sanfter Tourismus zielt darauf ab, die negativen Auswirkungen des Massentourismus auf Umwelt und Bevölkerung zu minimieren. Der Fokus liegt auf ökologisch und sozial verträglichem Reisen, besonders in Zeiten des Klimawandels. Initiative wie die „Alpine Pearls“, die über 19 Tourismusgemeinden in den Alpen vereint, setzen auf die Förderung der Mobilität ohne Auto und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Diese Ansätze stehen im Widerspruch zu den Expansionsplänen der Seilbahnbetreiber, die die Natur und die kulturelle Integrität der Region gefährden könnten, wie Urlaubstracker.de verdeutlicht.
Der Ausgang des Streits um den Seilbahnausbau an der Kampenwand wird mit Spannung erwartet, da er nicht nur Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft haben wird, sondern auch auf die zukünftige Ausrichtung des Tourismus in der Region.
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Ort | Aschau im Chiemgau, Deutschland |
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