Kriegstraumata im Gericht: Syrer muss für Kriegsverbrechen in Stuttgart zahlen

Stuttgart, Deutschland - Ein mutmaßliches Mitglied der Hisbollah steht derzeit wegen schwerer Verbrechen gegen die Menschlichkeit und im Zusammenhang mit dem syrischen Bürgerkrieg vor dem Oberlandesgericht Stuttgart. Der 32-jährige Syrer wird beschuldigt, in seiner Rolle als Anführer einer bewaffneten Miliz an Folter, Kriegsverbrechen und der gewaltsamen Zerschlagung von Protesten beteiligt gewesen zu sein. Diese Verbrechen geschahen während der Regierungskampagne unter Bashar al-Assad gegen die eigene Bevölkerung, die ab 2011 in brutalster Weise geächtet wurde.

Der Prozess begann mit einer emotionalen Ansprache: Ein Opfer brach im Gerichtssaal zusammen, als die furchtbaren Details des Geschehens vorgelesen wurden. Der Angeklagte wurde im Dezember 2023 festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Anklage wirft ihm unter anderem vor, sunnitische Zivilisten misshandelt und deren Häuser geplündert sowie zerstört zu haben. Die Verfolgung der in Syrien begangenen Taten in Deutschland ist durch das Weltrechtsprinzip möglich, das auch für internationale Verbrechen ohne direkten Bezug zu Deutschland geltende Gesetze vorsieht, um sicherzustellen, dass keine sicherer Hafen für Täter existiert, berichte www.tagesschau.de.

Details
Ort Stuttgart, Deutschland