Bayern München: Bilanz der Kaderveränderungen nach der Deadline
Max Eberl, Sportvorstand des FC Bayern, hatte sich vor Beginn der Wechselperiode hohe Ziele gesetzt. Er wollte den Kader „evolutionieren“ und auf die sich verändernden Bedürfnisse des Teams anpassen. Nach dem Deadline-Day am vergangenen Freitag ist nun die Frage, inwieweit ihm dies tatsächlich gelungen ist.
Ein tiefgreifender Blick auf dieTransfers zeigt, dass die Offensive gut aufgestellt ist. Abgänge wie der von Bryan Zaragoza, Malik Tillmann, Paul Wanner, Gabriel Vidovic und Lovro Zvonarek könnten kaum ins Gewicht fallen. Die schmerzhafte Trennung von Eric Maxim Choupo-Moting, der nicht mehr im Verein ist, wird jedoch als kritischer Punkt betrachtet. Die Bayern haben zwar Harry Kane als ihre Hauptnummer 9, aber der Mangel an einem zweiten reinen Mittelstürmer bringt eine Herausforderung mit sich. Mathys Tel kann jedoch auch zentral spielen und bietet somit eine interessante Option.
Starkes Flügelspiel dank Olise
Besonders hervorzuheben ist die Verpflichtung von Michael Olise, der für 51 Millionen Euro von Crystal Palace kam. Der talentierte Flügelspieler wird das Angriffsspiel der Bayern bereichern und ihm zusätzliche Unberechenbarkeit verleihen. Diese Verpflichtung zeigt das Bestreben des Vereins, sich offensiv zu stärken und neue kreative Lösungen zu finden.
Im Mittelfeld wurde das Team ebenfalls gut ergänzt. Joshua Kimmich, Aleksandar Pavlovic, Konrad Laimer und Leon Goretzka sorgen für eine starke Basis in der Schaltzentrale. Neu dazugekommen ist João Palhinha, der für 49 Millionen Euro von Fulham verpflichtet wurde. Mit seiner defensiven Spielweise bringt der Portugiese genau den Typus Spieler, den die Münchner seit Javi Martínez nicht mehr hatten. Palhinha könnte dabei helfen, das Spiel besser zu organisieren und die defensive Stabilität zu erhöhen.
Anfälligkeiten in der Abwehr
Während sich die Offensive und das Mittelfeld gut präsentieren, steht die Defensive vor Herausforderungen. Der Abgang von Matthijs de Ligt zu Manchester United könnte sich als gravierender Fehler herausstellen. Bei dem ersten Ligaspiel gegen Wolfsburg wurde deutlich, dass der Mannschaft in der Abwehr ein Führungsspieler fehlt. Die zahlreichen Fehler in der Abwehrreihe lassen Fragen aufkommen, ob die Bayern die Fehler rechtzeitig ausmerzen können.
Aktuell haben Alphonso Davies, Dayot Upamecano und Minjae Kim ihre eigenen Formtiefs zu überwinden. Eric Dier und die Neuzugänge Josip Stanisic sowie Hiroki Ito konnten bisher nicht den erhofften Leadership-Charakter zeigen. Insbesondere auch Ito, der aufgrund eines Mittelfußbruchs fehlt, stellt ein Problem dar. Zudem hat Max Eberl vor dem Transferschluss nach einem Abwehrchef gefragt, konnte jedoch keinen verpflichten, was das Defensivproblem verschärft.
Abschließend wird deutlich, dass obwohl der FC Bayern in einigen Bereichen Fortschritte gemacht hat, die Abwehr deutlich Schwächen aufweist. Die fehlende Defensive, gepaart mit Verletzungen und Abgängen, könnte die Chancen auf Erfolge in dieser Saison stark beeinflussen. Die Frage bleibt, ob Trainer Vincent Kompany es schafft, die Verteidigung kurzfristig zu stabilisieren und die Mannschaft in die richtige Richtung zu lenken. Der Druck wächst und die kommenden Spiele werden entscheidend sein für den künftigen Erfolg des Vereins.