Freie Universität Berlin wehrt sich gegen Flüchtlingsdorf am Unigelände
Das Grundstück an der Thielallee 63 in Berlin-Dahlem, das derzeit als Parkplatz genutzt wird, hat eine Fläche von etwa 4000 bis 5000 Quadratmetern. Der Senat plant, auf diesem Gelände ein Containerdorf für 260 Flüchtlinge zu errichten, was jedoch zu Protesten führt. Insbesondere innerhalb der Freien Universität regt sich Widerstand, da die Universität beabsichtigt, dort ein Gebäude für Lehre und Forschung zu errichten. Der Präsident der Freien Universität, Günter Ziegler, gab an, erst aus den Zeitungen von den Senatsplänen erfahren zu haben und dass die Hochschulleitung dieser Maßnahme nicht zugestimmt hat.
Die Freie Universität Berlin hat bereits in der Vergangenheit bei der kurzfristigen Unterbringung von Geflüchteten geholfen. Diese Unterstützung erfolgte unter anderem durch die Bereitstellung einer Notunterkunft in der Sporthalle der Universität im Winter 2014 und 2015. Die Universität betonte jedoch, dass das Gelände nach 2023 dringend für eigene Bauprojekte benötigt wird. Die Uni schlug vor, stattdessen leerstehende Gebäude der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben am Standort Thielallee 92 für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen.
Der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen beim Senat, Broemme, betont die Möglichkeit, Flüchtlinge auf brachliegenden Flächen wie dem Unigelände vorübergehend unterzubringen. Die Diskussion über die Schaffung von weiteren Unterkünften für Flüchtlinge ist in Berlin präsent, da Ende März 16 zusätzliche Containerdörfer vom Senat beschlossen wurden. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Mangel an Wohnraum für Flüchtlinge zu mildern und die Notunterkünfte der ehemaligen Flughäfen Tegel und Tempelhof zu entlasten.
Die geplanten Containerdörfer werden hauptsächlich im Ostteil der Stadt errichtet, wobei die meisten in den Bezirken Lichtenberg, Pankow und Treptow-Köpenick entstehen. Die Entscheidung, ein Containerdorf auch auf dem Gelände der Freien Universität in Steglitz-Zehlendorf zu schaffen, stößt auf Widerstand, der auch im Netz thematisiert wird. Kritiker hinterfragen, warum eine Institution wie die FU Berlin, die sich als weltoffen präsentiert, Schwierigkeiten bei der Bereitstellung von Unterkünften für Flüchtlinge hat. Trotz der kontroversen Diskussionen bleibt die Herausforderung bestehen, angemessenen Wohnraum für Flüchtlinge in Berlin zu schaffen.