Gedenkveranstaltungen in Deutschland: Steinmeier warnt vor Antisemitismus

In Deutschland wurden am Jahrestag der Hamas-Attacke auf Israel zahlreiche Gedenkveranstaltungen abgehalten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnte, dass Deutschland sich in einer Zerreißprobe befinde. Bei einer interreligiösen Feier in der Gedächtniskirche Berlin betonte er, dass der Konflikt im Nahen Osten auch hierzulande für Trauer, Wut und Angst sorge. Steinmeier erklärte, Antisemitismus, der etwa durch Forderungen nach einem Nahen Osten ohne Israel geprägt sei, dürfe niemals geduldet werden. Deutschland müsse solidarisch an der Seite Israels stehen, wenn dessen Existenz bedroht ist.

Die Gedenkveranstaltungen begannen früh am Montagmorgen mit der Nennung von 1.170 Ermordeten und 255 Entführten am Brandenburger Tor. Währenddessen wurde die Sicherheit von rund 2.300 Einsatzkräften gewährleistet. In Berlin-Kreuzberg kam es bei einer propalästinensischen Demonstration zu Ausschreitungen, die Polizei berichtete von Flaschenwürfen und vorläufigen Festnahmen. An diesen Veranstaltungen nahmen unter anderem die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und mehrere Hundert Teilnehmer teil. In Frankfurt am Main zählte die Polizei bei einer weiteren Demo bis zu 1.300 Menschen, während Veranstalter von über 2.000 Teilnehmern sprachen.