Kultur unter Druck: Senat senkt Milliarden-Etat um 130 Millionen Euro!

Die schwarz-rote Koalition in Berlin hat eine umstrittene Sparliste von insgesamt 130 Millionen Euro für den Kulturbereich präsentiert, die große Wellen schlägt und zu Besorgnis in der Kulturszene führt. Diese Kürzungen entsprechen etwa 12 Prozent des gesamten Kulturetats, der für 2025 auf rund 1,12 Milliarden Euro festgelegt ist. Wie rbb24 berichtet, sollen insbesondere Kinder- und Jugendtheater von ursprünglichen Einsparungen verschont bleiben. So entfallen die Sparvorgaben für das Grips-Theater und das Theater an der Parkaue, während das Deutsche Theater von geplanten 3 Millionen Euro nur noch 1,588 Millionen Euro einsparen muss. Auch die Schaubühne wird weniger belastet und soll lediglich eine Million Euro statt 1,8 Millionen Euro kürzen. Dies bringt eine gewisse Entlastung für große Theater, doch die Kulturpolitik ist weiterhin angespannt.
Die radikale Kürzung richtet sich jedoch nicht nur gegen große Theater, sondern schließt auch kleinere Kulturprojekte und Institutionen ein. Mehr als 95 Einzelposten wurden im Kulturbereich aufgelistet, die teilweise drastische Verlusten gegenüberstehen. Beispielsweise verzeichnet das Künstlerhaus Bethanien eine Kürzung um 148.900 Euro. „Wir sind entsetzt darüber, dass die Kürzungen in der Kultur nun mit etwa 12 Prozent sogar noch höher ausfallen sollen, als zunächst befürchtet“, äußerte Oliver Reese, Intendant des Berliner Ensembles, laut taz. Auch der Friedrichstadt-Palast muss sich von 1,6 Millionen Euro verabschieden und sieht sich in der Handlungsspielraum stark eingeschränkt. Während Kultursenator Joe Chialo nach „alternativen Finanzierungsformen“ sucht, bleibt die Angst in der Szene vor Arbeitsplatzverlusten und Insolvenzen bestehen.
Die Sparmaßnahmen werden bei einer Sitzung der Koalition diskutiert, bevor sie im parlamentarischen Hauptausschuss zur Debatte stehen. Die Befürchtungen über die langfristigen Auswirkungen auf die Berliner Kulturlandschaft wachsen – ein Bereich, der nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich als einer der wichtigsten für die Stadt gilt. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner verteidigt die Einsparungen als notwendig, dennoch finden sie immer weniger Zustimmung in der Kulturszene, die sich ihrer Bedeutung für Berlin bewusst ist.
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