Kunstsammlungs-Chefin Ackermann vor Wechsel nach Berlin - Spannende Gerüchte in Dresden
Ist der Abschied der kontroversen Kunstsammlungsleiterin Ackermann aus Dresden besiegelt? Spekulationen verdichten sich
Von
Antonia Weber
4 Min.
Marion Ackermanns Vertrag als Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden endet dieses Jahr am 31. Oktober.
Die Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) haben schon immer als Sprungbrett für aufstrebende Museumsexperten gedient. Diejenigen, die hier ein Museum oder den Verbund aus 15 Museen geleitet haben, wurden oft in anderen Städten wie München, Berlin, London und Rom gerne aufgenommen.
Es scheint, als ob auch Marion Ackermann nun nach neuen Herausforderungen sucht. Steht ein Wechsel nach Berlin bevor? Die Spekulationen verdichten sich, und sogar der Berliner Tagesspiegel brachte kürzlich die Vermutung auf, dass Hermann Parzinger, der derzeitige Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Ackermann in Dresden ablösen könnte. Parzinger geht 2025 in den Ruhestand. Ackermanns Vertrag läuft bis Ende Oktober.
Auf Anfrage gab das sächsische Kunstministerium an: „Frau Ackermann ist eine ausgezeichnete Generaldirektorin, und wir würden gerne die Zusammenarbeit mit ihr fortsetzen. Der Vertrag ist ausgehandelt, und die aktuelle Staatsregierung soll die Vertragsverlängerung im August genehmigen.“ Doch noch ist nichts in Stein gemeißelt. Das Fehlen einer langfristigen Planung für die Besetzung dieser wichtigen Position und die Zurückhaltung der Kommunikationsabteilung im Residenzschloss heizen die Gerüchte weiter an.
Rechnungshof-Kritik und der Einbruch ins Grüne Gewölbe in Dresden
Während ihrer Amtszeit der letzten acht Jahre musste Marion Ackermann einige schwierige Situationen bewältigen. Ihr und ihrem progressiven Team standen nicht nur Angriffe der AfD, sondern auch Kritik des Rechnungshofs gegenüber.
Ein Schock für die gesamte Museumswelt und das Land war der Einbruch ins Grüne Gewölbe im November 2019. Marion Ackermann unterstützte damals den Direktor des Grünen Gewölbes bei dem Versuch, die gestohlenen Juwelen zurückzubekommen. Obwohl dieser Versuch scheiterte, sorgte er für Kontroversen und Kritik an Ackermann, selbst vonseiten des Rechnungshofs.
Sicherheit ist eine Priorität
Seitdem wurde die Sicherheit im Schloss verstärkt, und die SKD haben einen ehemaligen Kriminalpolizisten als Sicherheitschef eingestellt. Doch Sicherheit ist keine Option, sondern ein Muss. Die Rückgabe der gestohlenen Juwelen gestaltet sich kompliziert, da noch Schadensersatzforderungen offen sind.
Die Möglichkeit eines Festes zur Feier der Rückkehr der Juwelen hängt von den weiteren Entwicklungen ab. Marion Ackermann, die als öffentlichkeitstauglich und kenntnisreich gilt, könnte zum Zeitpunkt des Festes bereits nicht mehr in Dresden sein.
Umgangston und Spekulationen über die Zukunft
Es wird nicht nur über die Möglichkeit eines Wechsels spekuliert, sondern auch über die Gründe für die Verzögerung der Vertragsunterzeichnung diskutiert. Möchte die 59-Jährige, die mit ihrer Familie in Dresden lebt, alle Optionen offen halten? Der Übergang von Sachsen nach Berlin zur größten Kulturinstitution Deutschlands wäre zweifellos ein Karrieresprung.
Die Verzögerung im Vertragsabschluss mag Teil einer politischen Strategie sein. In Dresden scheint es intern Verbesserungsbedarf zu geben, wie die kürzliche Kontroverse um die abgesagte Ausstellung „Das Jahr 1983“ zeigt.
Die Entwicklungen werden mit Spannung erwartet, denn mögliche Veränderungen in der Stiftung Preußischer Kulturbesitz könnten weitreichende Auswirkungen auf die Kulturlandschaft haben.
– NAG