Achtung, Berlin! Ein Blick auf die gefürchteten Hassbilder der Geschichte
Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Deutschland - Die TU Berlin wird am 26. Mai 2025 die Ausstellung „#FakeImages – Gefahren von Stereotypen erkennen“ eröffnen. Diese Veranstaltung markiert die erste Präsentation in Deutschland, die vom Museum Kazerne Dossin in Mechelen, Belgien, kuratiert wird. Ziel ist es, die Wirkung visueller Propaganda und stereotyper Bilder, insbesondere von Antisemitismus, aufzuzeigen, und die Verantwortung der Gesellschaft in diesem Kontext zu thematisieren. Die Eröffnung findet um 11:00 Uhr im Lichthof des Hauptgebäudes der TU Berlin statt und wird voraussichtlich eine Stunde dauern, unterstützt von der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Sammlung visueller Antisemitika des Holocaustüberlebenden Arthur Langerman. Diese Sammlung, die 2019 an die TU Berlin übergeben wurde, dokumentiert das visuelle Repertoire des Antisemitismus und beleuchtet die Ausbreitung klassischer antisemitischer Stereotype, die seit Jahrhunderten existieren. Diese Stereotype zeigen jüdische Menschen in einer Vielzahl negativer Rollen, von gierigen Finanzmagnaten bis hin zu manipulativen Weltverschwörern. Langermans Archiv bietet ein einzigartiges Potenzial für historische Bildungs- und Erinnerungsarbeit, und die Ausstellung wird von einer persönlichen Führung durch Langerman und Dr. Angelika Königseder begleitet.
Vielfältige Stereotype und ihre Auswirkungen
Klassische antisemitische Stereotype werden durch die Ausstellung in den Fokus gerückt. Solche Darstellungen zeigen Juden z.B. als bettelarme Lumpenhändler oder als gefährliche Verschwörer, die Krankheiten verbreiten. Diese Stereotypen basieren auf einer Vielzahl von historischen und kulturellen Quellen, einschließlich des Christlichen Antijudaismus und dem modernen, biologistisch argumentierenden Rassenantisemitismus, die allesamt das Bild des jüdischen Menschen negativ prägen. Die Beeinflussung dieser Bilder wird auch im digitalen Zeitalter deutlich, wo auf Plattformen wie Instagram und Facebook antisemitische Inhalte in Form von Memes und Videos verbreitet werden.
Insbesondere während der COVID-19-Pandemie wurde beobachtet, dass jüdischen Menschen fälschlicherweise die Verantwortung für wirtschaftliche Krisen zugeschrieben wird. Memes verknüpfen historische antisemitische Argumentationen mit aktuellen Ereignissen und schaffen so eine scheinbare Authentizität, die Vorurteile und Hass weiter verbreitet. Zum Beispiel finden sich Posts, die behaupten, dass Juden durch Impfstoffe wirtschaftliche Profite erzielen, und diese verleumderischen Darstellungen sind oft mit Hashtags wie #newworldorder verbunden.
Eröffnungsredner und Anmeldung
Die Eröffnungsansprache wird von mehreren prominenten Persönlichkeiten gehalten, darunter Arthur Langerman, Lars Oeverdieck, Paul Nemitz und Prof. Dr. Uffa Jensen. Nach der Eröffnung sind Interviewmöglichkeiten mit Arthur Langerman vorgesehen. Interessierte müssen sich bis spätestens 22. Mai 2025 zur Teilnahme anmelden.
Am Eröffnungstag wird Arthur Langerman auch mit der Ehrensenatorenwürde der TU Berlin ausgezeichnet, was seine bedeutende Rolle in der Aufklärung über Antisemitismus und die historische Aufarbeitung unterstreicht. Die Ausstellung „#FakeImages“ bietet somit eine wichtige Plattform, um über die Gefahren von Hassbildern aufzuklären und die Gesellschaft zu ermutigen, aktiv gegen Antisemitismus einzutreten. Diese Initiative steht im Einklang mit dem Ansatz der Arthur Langerman Stiftung, die sich für die Dokumentation und das Verständnis des Antisemitismus in seiner vielfältigen Erscheinungsform einsetzt.
Die öffentliche Wahrnehmung von Antisemitismus wird zunehmend verstärkt durch verschiedene Ausdrucksformen, von klassischen Darstellungen über moderne digitale Medien. Die TU Berlin lädt alle Interessierten ein, diese wichtige und aufschlussreiche Ausstellung zu besuchen und sich aktiv an der Diskussion über die gesellschaftliche Verantwortung im Umgang mit Antisemitismus zu beteiligen. Informationen und Details zur Ausstellung sind unter TU Berlin, Arthur Langerman Foundation und HLZ Hessen verfügbar.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Deutschland |
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