Durchbruch in Dresden: Neue Zelltherapie gegen fortgeschrittene Tumoren!

Dresden, Deutschland - Eine internationale Forschungsgruppe unter Leitung des NCT/UCC Dresden hat vielversprechende Fortschritte in der Zelltherapie erzielt, insbesondere bei der Behandlung von fortgeschrittenen Tumorerkrankungen. Die Phase-1-Studie umfasste 40 Patientinnen und Patienten, die mit T-Zell Rezeptor-modifizierten T-Zellen behandelt wurden. Diese neuartige Therapie namens IMA203 zielt auf das Protein PRAME, das von den Tumoren, nicht jedoch von gesundem Gewebe, produziert wird. PRAME ist mit verschiedenen Tumoren assoziiert, darunter schwarzer Hautkrebs, Eierstockkrebs, Sarkome und Lungenkrebs. Laut den Ergebnissen spricht etwa die Hälfte der behandelten Personen auf die Therapie an, wobei viele Patienten über einen Zeitraum von mehr als acht Monaten positive Fortschritte zeigten.

Im Vergleich zu herkömmlichen Chemotherapien, deren Wirkung in der Regel nur drei bis sechs Monate anhält, könnte IMA203 eine deutlich längere Wirksamkeit bieten. Prof. Martin Wermke, der die Studie leitet, beschreibt die Ergebnisse als Durchbruch in der Krebsbehandlung. Die Therapie wurde gut vertragen, mit den Nebenwirkungen, die meist mild bis mäßig und vorübergehend waren. Es ist geplant, IMA203 in einer größeren Studie bei Patientinnen und Patienten mit schwarzem Hautkrebs weiter zu untersuchen. Darüber hinaus werden am NCT/UCC Dresden weitere Zelltherapien für andere Hautkrebserkrankungen und Lungenkrebs getestet.

Innovative Ansätze in der Zelltherapie

Im Kontext der Zelltherapien ist das Projekt TurbiCAR bemerkenswert, das seit 2020 an Patienten mit Akuter Myeloischer Leukämie (AML) getestet wird. Diese Therapie setzt auf die genetische Modifikation körpereigener Immunzellen, um Krebszellen zu erkennen und zu bekämpfen. Professor Dr. Michael Bachmann führt den Forschungsverbund TurbiCAR, in dem mehrere Institutionen und Unternehmen kooperieren, unter anderem die Technische Universität Dresden und das Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt TurbiCAR von 2016 bis 2022 mit über 3 Millionen Euro. Ziel der Initiative ist die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren für die personalisierte Medizin.

Die modifizierten T-Zellen tragen einen Chimeric Antigen Receptor (CAR), der spezifisch auf Krebszellen zielt. Um Nebenwirkungen zu steuern, wurden molekulare Schalter entwickelt, die die Aktivierung der CAR-T-Zellen kontrollieren. Therapeutische Ansätze wie diese könnten zukünftig auch auf Autoimmun- und Infektionskrankheiten übertragen werden. Bisherige Ergebnisse zeigen, dass die Patienten nach der Behandlung eine schnelle Erholung der Blutbildung erleben. Es wird erwartet, dass die erste Studienphase im kommenden Jahr abgeschlossen wird, gefolgt von weiteren Studien zur Zulassung der Therapie.

Die Rolle des NCT/UCC Dresden in der Krebsforschung

Das NCT/UCC Dresden ist eine wertvolle Plattform in der deutschen Krebsforschung, die Innovationsprozesse in klinischen Studien beschleunigt. Neben der IMA203-Studie und TurbiCAR erforscht das NCT neue Zelltherapien für verschiedene Krebsarten. Im Rahmen dieser Forschungsanstrengungen wird die Brücke von der Grundlagenforschung zur klinischen Anwendung geschlagen, was für die Patienten von entscheidender Bedeutung ist. Ziel ist es, moderne Therapien schneller auf den Markt zu bringen, um Menschen mit fortgeschrittenen Tumoren eine verbesserte Überlebenschance und eine bessere Lebensqualität zu bieten.

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Vorfall Sonstiges
Ort Dresden, Deutschland
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