Geschlechtersensible Forschung: Neue Vorträge an der UDE starten morgen!

Duisburg, Deutschland - Die Bedeutung der geschlechtersensiblen Forschung in der Medizin nimmt kontinuierlich zu. Dieser Trend wird unter anderem durch die kommende Vortragsreihe „Sex and Gender in the Life Sciences“ der Universität Duisburg-Essen (UDE) hervorgehoben, die am 13. März 2025 online startet. Laut uni-due.de zielt die Reihe darauf ab, geschlechtssensible Aspekte in der Diagnostik und Therapie bekannt zu machen, insbesondere in Bereichen wie Onkologie, Kardiologie und Neurowissenschaften.

Ein entscheidendes Thema in der ersten Veranstaltung wird der Einfluss von Geschlecht und Geschlechtsidentität auf physiologische Prozesse im Alltag sein. Profilschwerpunkte der UDE sowie mehrere Universitäten und Kliniken sind an der Ausarbeitung der Inhalte beteiligt. Die Reihe wird bis Ende des Jahres fortgesetzt und bietet die Möglichkeit, wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, um geschlechtsspezifische Unterschiede in der Gesundheitsforschung besser zu verstehen.

Wachsende Relevanz geschlechtersensibler Ansätze

Die Relevanz geschlechterdifferenzierter Ansätze in der medizinischen Forschung wird von Experten immer wieder betont. gesundheitsforschung-bmbf.de hebt hervor, dass Unterschiede in Geschlecht, Alter und Lebensstil zentrale Faktoren für die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen sind. Insbesondere bei Herzinfarkten lassen sich signifikante Unterschiede in den Symptomen zwischen Frauen und Männern feststellen. Während Männer oft starke Brustschmerzen erleben, zeigen Frauen häufig unspezifische Symptome.

Darüber hinaus wird auf die häufige Unterdiagnose von psychischen Erkrankungen bei Männern hingewiesen. Frauen leiden hingegen häufiger unter Darmerkrankungen und sind nach den Wechseljahren anfälliger für Osteoporose. Zudem beeinflusst der Geschlechtseinfluss die Wirkung von Medikamenten, was zu einer unzureichenden Behandlung aller Geschlechter führt.

Fortschritte in der Gendermedizin

Der Begriff „Gendermedizin“ entstand in den späten 1980er Jahren in den USA und beschäftigt sich mit den biologischen sowie sozialen Unterschieden zwischen Frauen und Männern, was für die Gesundheit von zentraler Bedeutung ist, wie docfinder.at erläutert. Ziel ist es, die Gesundheit beider Geschlechter zu verbessern und bestehende Ungleichheiten im Gesundheitswesen abzubauen.

  • Untersuchung von Krankheitsbildern und -verläufen
  • Analyse geschlechtsspezifischer Risikofaktoren
  • Entwicklung geschlechtsspezifischer diagnostischer Verfahren
  • Therapieentwicklung und -optimierung
  • Erarbeitung geschlechtsspezifischer Präventionsstrategien

Es besteht ein hoher Forschungsbedarf, insbesondere im Bereich der reproduktiven Gesundheit. Die Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) fördert ab November 2023 die Entwicklung von fünf interdisziplinären Zentren zur reproduktiven Gesundheit mit einem Budget von etwa 11 Millionen Euro. Unter anderem soll die Erforschung von Endometriose unterstützt werden, um die Prävention, Diagnose und Therapie zu verbessern.

In der Summe zeigt sich deutlich, dass geschlechtersensible Forschung nicht nur ein wichtiges Thema für die wissenschaftliche Gemeinschaft ist, sondern entscheidend dazu beiträgt, die Lebensqualität aller Geschlechter durch bessere Diagnose- und Behandlungsstrategien zu erhöhen.

Details
Ort Duisburg, Deutschland
Quellen