Inklusives Modell: So meistern Schifferstadts Werkstätten die Teilhabe!

Im Rhein-Pfalz-Kreis ermöglicht eine Metallwerkstatt in Schifferstadt Menschen mit Beeinträchtigung die Teilhabe am Arbeitsleben.
Im Rhein-Pfalz-Kreis ermöglicht eine Metallwerkstatt in Schifferstadt Menschen mit Beeinträchtigung die Teilhabe am Arbeitsleben. (Symbolbild/NAG)

Schifferstadt, Deutschland - In Schifferstadt haben Menschen mit Beeinträchtigung die Gelegenheit, in einer spezialisierten Metallwerkstatt zu arbeiten. Diese Werkstatt, die zu den Ludwigshafener Werkstätten gehört, ermöglicht es den Beschäftigten, Metallteile für verschiedene Kunden zu bearbeiten. Hierbei kommen auch moderne CNC-Maschinen zum Einsatz, die ebenfalls von den beeinträchtigten Mitarbeitenden bedient werden. Ziel dieser Einrichtung ist es, diesen Menschen einen geregelten Arbeitsalltag zu bieten und ihnen die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen, was für ihre persönliche und soziale Integration von großer Bedeutung ist.

Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt hat nicht nur individuelle, sondern auch gesellschaftliche Relevanz. Laut Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung bpb.de ist die Erwerbsarbeit die primäre Quelle finanzieller Mittel für die Sicherung des Lebensunterhalts. Hierbei trägt die materielle Absicherung auch dazu bei, in erwerbsfreien Lebensphasen Rücklagen und Ansprüche zu schaffen.

Gesellschaftliche Bedeutung der Teilhabe

Die immaterielle Bedeutung der Arbeit darf nicht unterschätzt werden. Ein geregelter Arbeitsalltag fördert nicht nur die soziale Interaktion und die Entwicklung des Selbstbewusstseins, sondern stärkt auch das Sozial- und Berufsprestige der Betroffenen. Erfahrungen zeigen, dass eine erhöhte Erwerbsbeteiligung von Menschen mit Behinderungen zudem einen positiven Einfluss auf den Staatshaushalt hat. Dies steht im Einklang mit der UN-Behindertenrechtskonvention von 2009, die die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen fordert.

Statistiken aus dem Jahr 2017 zeigen, dass in Deutschland etwa 3,1 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung im erwerbsfähigen Alter leben, von denen die Erwerbsquote bei 49% liegt. Obwohl sich dieser Wert seit 2005 (41,6%) verbessert hat, kämpfen viele nach wie vor mit Herausforderungen am Arbeitsmarkt. Etwa 1,1 Millionen der Erwerbstätigen mit Schwerbehinderung sind in Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten tätig, wobei die Mehrheit bei privaten Arbeitgebern beschäftigt ist.

Herausforderungen und Perspektiven

Trotz dieser Entwicklungen bestehen weiterhin hohe Hürden für Menschen mit Behinderungen. Die Erwerbsquote von 49% ist im Vergleich zur Gesamtbevölkerung, die eine Erwerbsquote von 93% aufweist, nach wie vor niedrig. Faktoren wie Stigmatisierung, psychische Belastungen und eingeschränkte Mobilität tragen zu den Schwierigkeiten bei. Zudem zeigen Einstellungsvorbehalte von Arbeitgebern oft Bedenken hinsichtlich der Leistungsfähigkeit der Betroffenen auf.

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und wird durch gesellschaftliche Veränderungen, die Digitalisierung sowie die COVID-19-Pandemie beeinflusst. Während digitale Technologien neue Möglichkeiten zur Teilhabe bieten, sind sie auch mit Exklusionsrisiken verbunden. Um die Erwerbsteilhabe von Menschen mit Behinderung zu fördern, sind vielschichtige Maßnahmen wie sozialstaatliche Hilfen, betriebliche Vorschriften und Angebote zur Qualifizierung erforderlich.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schaffung von Arbeitsplätzen in Einrichtungen wie der Metallwerkstatt in Schifferstadt ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Teilhabechancen von Menschen mit Beeinträchtigungen ist. Soziale Integration, individuelle Lebensqualität und gesellschaftlicher Nutzen stehen hier in einem engen Zusammenhang.

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Ort Schifferstadt, Deutschland
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