Lehrkräfte in NRW: Pflichtbesuch in NS-Gedenkstätten für Demokratie!

Nordrhein-Westfalen, Deutschland - In Nordrhein-Westfalen (NRW) sollen angehende Lehrkräfte im Rahmen ihrer Ausbildung Bildungsreisen zu über 30 NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorten unternehmen. Schulministerin Dorothee Feller unterstreicht die Verantwortung der Lehrkräfte, demokratische Werte zu vermitteln und die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus sowie dem Holocaust als fundamentale Aufgabe an Schulen und in der Gesellschaft hervorzuheben. Jährlich stellt das Land NRW bis zu 500.000 Euro für diese Bildungsreise bereit, während die Organisation der Fahrten über die Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung des Schulministeriums erfolgt. Ministerin Ina Scharrenbach weist gleichzeitig auf die Orte in NRW hin, die tief mit Diskriminierung, Verfolgung, Terror und Tod verknüpft sind.
Aktive Erinnerungsarbeit soll dem Vergessen der Verbrechen der NS-Diktatur entgegenwirken. Die Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen bieten den Lehrkräften nicht nur die Chance, die Geschichte nationalsozialistischer Herrschaft zwischen 1933 und 1945 zu erfahren, sondern auch, diese Erfahrungen an ihre Schüler weiterzugeben, wodurch eine fundierte Auseinandersetzung mit dieser dunklen Kapitel der Geschichte gefördert wird.
Erinnerungsorte im Überblick
Die Liste der Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus ist umfangreich und umfasst viele bedeutende Orte. Einige von diesen Gedenkstätten sind international anerkannt und ziehen jährlich tausende Besucher an, die sich mit der Geschichte auseinandersetzen möchten. Diese Gedenkstätten umfassen nicht nur Orte des Leidens und des Todes, sondern auch Einrichtungen, die sich dem Gedächtnis und der Aufklärung widmen. In NRW gibt es über 30 solcher Gedenkstätten, die mit der Vergangenheit konfrontieren und die Bedeutung des Erinnerns ins Zentrum der Bildung stellen. Diese Institutionen sind Teil einer breiteren Bewegung, die darauf abzielt, die Lehren aus der Geschichte an die nächste Generation weiterzugeben. Eine umfassende Liste der Gedenkstätten finden Interessierte unter Wikipedia.
Herausforderungen der Gedenkstättenarbeit
Die Arbeit in Gedenkstätten steht vor diversen Herausforderungen, die durch unterschiedliche Erwartungen von Besuchern und Fachleuten geprägt sind. Die Begriffe „Historisierung“ und „Universalisierung“ werden oft ohne klare Definition genutzt, und die Auffassungen darüber, wie die Lehren aus dem Holocaust interpretiert werden sollen, variieren erheblich. Diese Vielfalt an Perspektiven zeigt sich auch in Befragungen von Besuchern und Fachleuten. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist oft ein emotionaler Prozess, bei dem viele Menschen zunächst eine Distanz empfinden, die sich jedoch durch den Kontakt mit den Geschichten und der Gestaltung der Gedenkstätten verändern kann. Die Rolle der Zeitzeugen hat sich im Laufe der Jahre gewandelt; sie sind nicht mehr die zentrale Vermittlungsinstanz, doch der persönliche Kontakt bleibt wichtig und die Veranstaltungen mit Zeitzeugen werden weiterhin aktiv unterstützt. Eine Reflexion über den historischen Kontext und die gesellschaftlichen Bedingungen bleibt für eine erfolgreiche Gedenkstättenarbeit unerlässlich. Dies wird auch in der Diskussion um den Lebensweltbezug in der Bildung deutlich, wo die Erwartungen oft unklar sind und zu Missverständnissen führen können. Weiterführende Informationen zur Gedenkstättenarbeit finden Interessierte auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung.
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Ort | Nordrhein-Westfalen, Deutschland |
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