Politischer Salon in Hagen: Jugendliche fordern mehr Mitbestimmung!
Hagen, Deutschland - Am 14. März 2025 findet im Jugendtheater Lutz in Hagen eine bedeutende Veranstaltung zum Thema Jugend und Politik statt. Der Politische Salon, organisiert von der FernUniversität Hagen, dem Theater Hagen und dem Schumacher Museum, bietet eine Plattform für politisch engagierte Jugendliche und Interessierte, um über aktuelle Herausforderungen und Ansichten zu diskutieren. Ein zentrales Thema wird die U-18-Bundestagswahl sein, in der Die Linke mit 20,8% den ersten Platz belegt, gefolgt von der SPD und der CDU/CSU.
Ein besonderes Highlight des Abends ist das Jugend- und Musikprojekt „Lichter der Großstadt“, das sich mit Rassismus und Vielfalt auseinandersetzt. Aya Alali, eine Flüchtlingsfrau aus Syrien, die Politikwissenschaft studiert, ist aktives Mitglied dieses Projekts. Ihre Erfahrungen werfen ein Licht auf die Herausforderungen junger Menschen in der heutigen Gesellschaft.
Steigendes politisches Interesse unter Jugendlichen
Eine aktuelle Erhebung, die im Rahmen der 19. Shell Jugendstudie durchgeführt wurde, zeigt ein signifikantes Wachstum des politischen Interesses bei Jugendlichen. Der Anteil der Jugendlichen, die sich für Politik interessieren, ist von 36% im Jahr 2006 auf 51% im Jahr 2024 gestiegen. Laut der Shell Jugendstudie empfinden viele Jugendliche ein starkes Bedürfnis nach politischer Teilhabe, insbesondere junge Frauen und höher gebildete Jugendliche. Diese Entwicklung ist ein positives Signal, aber gleichzeitig gibt es wachsende Sorgen über gesellschaftliche und ökologische Probleme.
Die Studienteilnehmer äußern zunehmende Ängste in Bezug auf das politische Klima, einschließlich Umweltängsten und Vorurteile gegenüber Migranten. Sechs von zehn Jugendlichen empfinden Deutschland als gerecht, was auf eine gewisse politische Zuversicht hinweist, auch wenn das Vertrauen in traditionelle Institutionen wie Parteien und Kirchen gering ist. Ein Fakt, der während der Diskussionsrunden im Politischen Salon thematisiert werden soll, ist das Gefühl, dass Politiker sich nicht ausreichend um die Belange junger Menschen kümmern.
Engagement und Einbindung
Dr. Sarina Schäfer, eine Sozialpsychologin, hebt die Notwendigkeit hervor, Jugendliche aktiv einzuladen, ihre Meinungen und Ideen zu äußern. Dies ist besonders wichtig, da viele Jugendliche in Hagen kreative Ideen haben, jedoch oft nicht wissen, an wen sie sich wenden können. Efsan Baran, der sich im Jugendrat Hagen engagiert, betont den Lernprozess, den politische Teilhabe mit sich bringt. Gandhi Cahin, der Leiter von „Lichter der Großstadt“, fordert mehr Ressourcen für die Jugendbildung, um das Engagement junger Menschen zu fördern.
Das Engagement von Jugendlichen zeigt sich auch in Bereichen wie Sport, Naturschutz, Kunst und Kultur. An dieser Stelle wird deutlich, dass insbesondere Schulen eine entscheidende Rolle in der politischen Bildung junger Menschen spielen. Ex-Schulleiter und Dr. Anja Böning betonen die Wichtigkeit, auch im privaten Rahmen über politische Themen zu sprechen, um das Bewusstsein und Interesse weiter zu fördern.
Die Herausforderungen und Chancen, die sich aus dem steigenden politischen Interesse bei Jugendlichen ergeben, sind vielfältig. Es ist klar, dass der Dialog zwischen der Politik und den jungen Menschen gestärkt werden muss, um ihre Stimmen ernsthaft in die Entscheidungsprozesse einzubinden. Innovative Beteiligungsformen für Jugendliche, wie die Einrichtung von Jugendparlamenten, könnten ein Schritt in die richtige Richtung sein, um die politische Landschaft in Deutschland zukunftsfähig zu gestalten. Auch die Diskussionen über eine Absenkung des Wahlalters bleiben ein relevantes Thema bei diesen Überlegungen.
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Ort | Hagen, Deutschland |
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