Neuer Leitfaden für Partizipation in der Forschung: Jetzt online!
Chemnitz, Deutschland - Forschende der Juniorprofessur Soziologie mit Schwerpunkt Technik an der Technischen Universität Chemnitz haben einen umfassenden Leitfaden zur Partizipation in der Forschung erstellt. Unter der Leitung von Philipp Schrögel wurde das Dokument in einem kollaborativen Prozess erarbeitet und ist seit dem 1. April 2025 online verfügbar. Der Leitfaden ist insbesondere für Personen gedacht, die sich mit partizipativen Projekten in Forschung und Praxis befassen. Ziel des Leitfadens ist es, Inspiration zu bieten sowie Unterstützung und Orientierung in der vielfältigen Landschaft partizipativer Ansätze zu bieten. Neben einer textbasierten Version wurde auch eine interaktive grafische Online-Version veröffentlicht, die beide Formate als Ressource für die Zielgruppe bereitstellt.
Der Leitfaden ist als Kartenset im handlichen A5-Format gestaltet und umfasst 60 illustrierte Karten mit strukturierten Leitfragen und Methoden. Er basiert auf bestehenden Erkenntnissen aus bedeutenden Bereichen wie der „Citizen Science“ und der transdisziplinären Forschung. Um die Inhalte zu entwickeln, haben über 150 Teilnehmende aus verschiedenen Partizipations-Communities aktiv mitgewirkt, insbesondere in Online-Workshops und Feedbackrunden.
PartWiss: Förderung der Partizipation in der Forschung
Die Initiative PartWiss entstand aus Impulsen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, die auf eine stärkere Partizipation in der Wissenschaft in Deutschland abzielen. Ein zentraler Anlass für die Gründung war das „Grundsatzpapier zur Partizipation“, das den Rahmen für die Entwicklung der Partizipationsstrategie Forschung und des Grünbuchs zur Partizipation im Bereich Forschung bildete. Besondere Ereignisse wie der Bürgerrat Forschung und das Wissenschaftsjahr „Nachgefragt!” im Jahr 2022 führten dazu, dass die Notwendigkeit einer aktiven Einbeziehung der Öffentlichkeit in Forschungsvorhaben dringlicher denn je wurde.
Um diesen Ansatz weiterzuführen, organisiert PartWiss jährlich Konferenzen, bei denen Forschungseinrichtungen und Praktiker ihr Wissen austauschen und gemeinsame Grundsätze erarbeiten. Diese Konferenzen sind nicht nur Plattformen für den Austausch, sondern dienen auch der Entwicklung einer Ressourcensammlung zu Partizipation in der Forschung. Diese Sammlung umfasst eine Liste zentraler Grundsatz- und Positionspapiere sowie wichtige Netzwerke und Institutionen, die sich auf partizipative Forschung spezialisiert haben.
Langfristige Ziele und Ausblick
Die Gründung der Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung (GTPF) e.V. im Jahr 2023 sowie die Veröffentlichung der „Partizipationsstrategie Forschung“ sind weitere Fortschritte, um die Basis für eine langfristige Partizipation zu stärken. Diese Entwicklungen stehen im Einklang mit den Empfehlungen des Bürgerrats Forschung, die zur Verbesserung der Beteiligung an wissenschaftlichen Prozessen aufgerufen haben.
Insgesamt zeigt die Entwicklung des Leitfadens und des PartWiss-Projekts, wie wichtig es ist, die Partizipation in der Forschung systematisch zu fördern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt diese Bemühungen aktiv, um die wissenschaftliche Landschaft in Deutschland vielseitiger und bürgernäher zu gestalten. Weitere Informationen zu den Initiativen und deren Hintergründe finden sich in den veröffentlichten Dokumenten, einschließlich des Grünbuchs zur Partizipation im Bereich Forschung, das ebenfalls bereitgestellt wird.
Für mehr Details, lesen Sie die Berichte auf TU Chemnitz, Partizipation Wissenschaft, und das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
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Ort | Chemnitz, Deutschland |
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