Schicksalswahl im Kosovo: Kurti im Fokus der entscheidenden Abstimmung!

Am 9. Februar 2025 entscheidet Kosovo in Wahlen über die Zukunft von Premierminister Albin Kurti und die Beziehungen zu Serbien.
Am 9. Februar 2025 entscheidet Kosovo in Wahlen über die Zukunft von Premierminister Albin Kurti und die Beziehungen zu Serbien. (Symbolbild/NAG Archiv)

Pristina, Kosovo - Am 9. Februar 2025 finden im Kosovo wichtige Parlamentswahlen statt, die als entscheidende Abstimmung über die Zukunft von Premierminister Albin Kurti gelten. Die Wahlen, die um 7 Uhr Ortszeit (06:00 GMT) begannen, sind die neunte seit dem Ende des Krieges in den Jahren 1998-1999. Insgesamt sollen 120 Abgeordnete gewählt werden, die entscheidend über die Normalisierung der Beziehungen zu Serbien mitbestimmen werden. Die **Vetevendosje**, die Partei von Kurti, gilt als Favorit, könnte jedoch unter die 50%-Wahlgrenze fallen, was mögliche Koalitionsgespräche zur Folge haben könnte, so Devdiscourse.

Albin Kurti, der seit 2021 im Amt ist, möchte die Regierungsbeherrschung im serbisch geprägten Norden des Kosovo erweitern und hat dazu umstrittene Maßnahmen ergriffen, darunter ein Verbot der Nutzung des serbischen Dinars. Trotz der wirtschaftlichen Verbesserungen und gesunkener Arbeitslosigkeit in seiner Amtszeit steht er jedoch starker Opposition gegenüber, insbesondere in Bezug auf die Beziehungen zu Serbien und die Wirtschaft. Seine Maßnahmen haben die Beziehungen zu wichtigen Verbündeten wie der EU und den USA belastet.

Wahlen und politische Spannungen

Die jetzigen Wahlen werden nicht nur das Schicksal der aktuellen Regierung bestimmen, sondern auch das Gefühl der Stabilität im Land beeinträchtigen. Zu den Hauptkonkurrenten von Kurti gehören die **Demokratische Partei des Kosovo (PDK)** und die **Demokratische Liga des Kosovo (LDK)**. Während die Opposition ein Versprechen zur Erhöhung von Gehältern und Renten sowie zur Verbesserung von Bildung und Gesundheitsdiensten gegeben hat, sind die Beziehungen zwischen der albanischen Mehrheit und der serbischen Minderheit angespannt, besonders nach gescheiterten Verhandlungen mit Serbien im Jahr 2023 und seit einem Anstieg der Gewalt gegen NATO-Friedenskräfte, berichten Al Jazeera und Zeit.

Die serbische Minderheit hat in diesem Jahr erstmals seit Jahren an der Wahl teilgenommen, nachdem sie zuvor weitgehend boykottiert hatte. Impulse kamen von Serbiens Präsident Aleksandar Vučić, der dazu aufgerufen hat, die **Srpska Lista** zu unterstützen. Diese Partei reserviert zehn Parlamentssitze für serbische Abgeordnete, welche traditionell die Interessen der serbischen Bevölkerung im Kosovo vertreten.

Internationale Beobachtung

KFOR hat seine Präsenz im Kosovo verstärkt und zusätzliche Kräfte für die Wahl bereitgestellt. Über 1.600 internationale und lokale Beobachter sind vor Ort, um den Wahlprozess zu überwachen und sicherzustellen, dass die Abstimmung unter fairen Bedingungen stattfindet. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der USA und der EU, fordert die Regierung in Pristina auf, einseitige Maßnahmen zu vermeiden und die Spannungen im Land zu deeskalieren.

Die aufziehenden Wahlen könnten das politische Gleichgewicht im Kosovo erheblich verändern und die künftige Richtung der Beziehungen zu Serbien und der Staatlichkeit des Kosovos beeinflussen. Es bleibt abzuwarten, ob Albin Kurti und seine Partei eine stabile Regierungskoalition bilden können oder ob die Opposition an Einfluss gewinnt.

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Ort Pristina, Kosovo
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